Mittwoch, 23. August 2017

Hardy Krüger - "Was das Leben sich erlaubt"

Da ich Hardy Krüger für einen der bemerkenswertesten Menschen unserer Zeit halte, ist es schon lange ein Wunsch von mir, eines seiner Bücher zu lesen. Durch eine Talkshow wurde ich auf dieses Werk aufmerksam. Und so begann ich, es mit Freuden es zu lesen.





Buch:

Hardy Krüger
Was das Leben sich erlaubt
Hoffmann und Campe Verlag; 2016
Preis: 20,00 Euro
Gebundene Ausgabe; 221 Seiten
Genre: Biographie mit historischem Hintergrund






Inhalt:

Hardy Krüger schreibt in diesem Buch von seinen Erinnerungen an sein Leben in Nazideutschland. Dabei fängt er ganz von Vorne an und lässt den Leser an vielen Etappen seines Lebens teilhaben.
Gezeigt wird das Bild eines Mannes, der die Schreckensherrschaft-Hitler überlebt hat.'
Heute ist es Hardys persönliches Bedürfnis, die Jugend über diese Zeit aufzuklären und somit den Neonazis und dem Fremdenhass keinen Raum zu lassen.


Meine Meinung:

Ich war gefangen in einem Strudel von lebendig erzähltem Lebens.
Hardy begann am nackten Anfang, also bei seiner Geburt am 12 April 1928. Anfangs noch amüsant, dreht sich das Blatt bald. Denn er erzählte von der Weltwirtschaftskrise, den Folgen und warum ihn sein Vater schon mit fünf Jahren in die braune Uniform der Nationalsozialisten steckte.
Die Ernsthaftigkeit von Hardys Erzählungen packte mich sehr schnell. Mittlerweile war ich eingetaucht in die Jahre 1933 – 1945. Wie furchtbar das für einen Jungen von 12 Jahren gewesen sein musste, sein behütetes Haus zu verlassen, um in einem Schulungszentrum für NS-Führungskräfte unterrichtet zu werden. Seine Angst bei den Prüfungen wurde auch zu meiner Angst.

Ein bisschen Hoffnung kam auf, als er für die Dreharbeiten zu „ junger Adler“ eine Freistellung von der Schule bekam. In dieser Zeit lernte er den Schauspieler Hans Söhnker kennen. (Ich kenne Söhnker aus vielen Filmen, die ich mir in meiner Jugend angeschaut habe. Ich höre immer noch die Stimme meiner Tante, wenn sie von diesem schnittigen Mann schwärmte) In diesem Buch bekam ich aber ein ganz anderes Bild von diesem Mann. Ein erschreckendes, weil er einen gerade erst fünfzehnjährigen Burschen über das Naziregime aufklärte und ihm vertraute, dass dieser ihn nicht verraten würde und ein bewunderndes, weil er vielen Juden Unterschlupf gewährte, bis sie in die Schweiz flüchten konnten.
Hardy erzählte von vielen weitere Treffen mit diesem und anderen Menschen, die sein Leben und seine Ansichten verändert und geprägt hatten. Er erzählt vom Krieg, der Front, dem Todesurteil gegen ihn, vielen Fluchten und zahlreichen anderen Erlebnissen, die mich bis zum Ende gepackt haben.

Obwohl ich sehr traurig war, als die letzte Seite gelesen war (ich hätte so gerne noch viel mehr über ihn erfahren), fehlte mir doch ein winzig kleines Detail: Wie ich bereits erwähnt habe, hatte ich ihn in einer Talkshow von diesem Buch reden hören. Szenen, die in diesem Buch eher oberflächlich behandelt wurden, hatten dort viel mehr Tiefe.
Auch über seinen Sohn hätte ich gerne mehr erfahren. Dieser wurde in diesem Buch leider überhaupt nicht erwähnt.


Fazit:

Krüger, Käfferlein und Köhne zeigen hier viele Informationen zum Naziregime. Zu der Zeit während des Krieges und die Zeit danach. Gespickt durch historische Erläuterungen wird es zu einer Lektüre des Fühlens, Erlebens und Wissens.
Von mir bekommt es eine klare Leseempfehlung und ganz überzeugte 5 von 5 Sternen.

*****


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen