Da
ich Hardy Krüger für einen der bemerkenswertesten Menschen unserer
Zeit halte, ist es schon lange ein Wunsch von mir, eines seiner
Bücher zu lesen. Durch eine Talkshow wurde ich auf dieses Werk
aufmerksam. Und so begann ich, es mit Freuden es zu lesen.
Was
das Leben sich erlaubt
Hoffmann
und Campe Verlag; 2016
Preis:
20,00 Euro
Gebundene
Ausgabe; 221 Seiten
Genre:
Biographie mit historischem Hintergrund
Inhalt:
Hardy
Krüger schreibt in diesem Buch von seinen Erinnerungen an sein Leben
in Nazideutschland. Dabei fängt er ganz von Vorne an und lässt den
Leser an vielen Etappen seines Lebens teilhaben.
Gezeigt
wird das Bild eines Mannes, der die Schreckensherrschaft-Hitler
überlebt hat.'
Heute
ist es Hardys persönliches Bedürfnis, die Jugend über diese Zeit
aufzuklären und somit den Neonazis und dem Fremdenhass keinen Raum
zu lassen.
Meine
Meinung:
Ich
war gefangen in einem Strudel von lebendig erzähltem Lebens.
Hardy
begann am nackten Anfang, also bei seiner Geburt am 12 April 1928.
Anfangs noch amüsant, dreht sich das Blatt bald. Denn er erzählte
von der Weltwirtschaftskrise, den Folgen und warum ihn sein Vater
schon mit fünf Jahren in die braune Uniform der Nationalsozialisten
steckte.
Die
Ernsthaftigkeit von Hardys Erzählungen packte mich sehr schnell.
Mittlerweile war ich eingetaucht in die Jahre 1933 – 1945. Wie
furchtbar das für einen Jungen von 12 Jahren gewesen sein musste,
sein behütetes Haus zu verlassen, um in einem Schulungszentrum für
NS-Führungskräfte unterrichtet zu werden. Seine Angst bei den
Prüfungen wurde auch zu meiner Angst.
Ein
bisschen Hoffnung kam auf, als er für die Dreharbeiten zu „ junger
Adler“ eine Freistellung von der Schule bekam. In dieser Zeit
lernte er den Schauspieler Hans Söhnker kennen. (Ich kenne Söhnker
aus vielen Filmen, die ich mir in meiner Jugend angeschaut habe. Ich
höre immer noch die Stimme meiner Tante, wenn sie von diesem
schnittigen Mann schwärmte) In diesem Buch bekam ich aber ein ganz
anderes Bild von diesem Mann. Ein erschreckendes, weil er einen
gerade erst fünfzehnjährigen Burschen über das Naziregime
aufklärte und ihm vertraute, dass dieser ihn nicht verraten würde
und ein bewunderndes, weil er vielen Juden Unterschlupf gewährte,
bis sie in die Schweiz flüchten konnten.
Hardy
erzählte von vielen weitere Treffen mit diesem und anderen Menschen,
die sein Leben und seine Ansichten verändert und geprägt hatten. Er
erzählt vom Krieg, der Front, dem Todesurteil gegen ihn, vielen
Fluchten und zahlreichen anderen Erlebnissen, die mich bis zum Ende
gepackt haben.
Obwohl
ich sehr traurig war, als die letzte Seite gelesen war (ich hätte so
gerne noch viel mehr über ihn erfahren), fehlte mir doch ein winzig
kleines Detail: Wie ich bereits erwähnt habe, hatte ich ihn in einer
Talkshow von diesem Buch reden hören. Szenen, die in diesem Buch
eher oberflächlich behandelt wurden, hatten dort viel mehr Tiefe.
Auch
über seinen Sohn hätte ich gerne mehr erfahren. Dieser wurde in
diesem Buch leider überhaupt nicht erwähnt.
Fazit:
Krüger,
Käfferlein und Köhne zeigen hier viele Informationen zum
Naziregime. Zu der Zeit während des Krieges und die Zeit danach.
Gespickt durch historische Erläuterungen wird es zu einer Lektüre
des Fühlens, Erlebens und Wissens.
Von
mir bekommt es eine klare Leseempfehlung und ganz überzeugte 5 von 5
Sternen.
*****
Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.
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