Sonntag, 31. Dezember 2017

Silvester 2017


Ich wünsche dir einen guten Rutsch in das neue Jahr!
Bis zur nächsten Rezension!


Cheers!

Sarah Morgan - "Lichterzauber in Manhattan"

Sarah Morgen hat den dritten Teil der Manhattan-Girls veröffentlicht. Passend zur Vorweihnachtszeit handelt es von dieser. Genau deshalb landete es auf meine Leseliste. Nun freue ich mich auf eine Menge Romantik. :-)



Buch:

Sarah Morgan
Lichterzauber in Manhattan, Band 4
Mira Taschenbuch; 10/2017
Preis: 9,99 Euro
Taschenbuch; 350 Seiten




Inhalt:

Eva´s neuer Auftrag führt sie in die Wohnung des Horrorthriller Autors Lucas Blade. Seine Großmutter wünscht, dass Eva während seiner Abwesenheit seine Wohnung weihnachtlich schmückt und ihm seinen Kühlschrank mit lauter Köstlichkeiten füllt.
Lucas jedoch hasst Weihnachten. Er macht ihr unmissverständlich klar, dass sie nebst ihrer Dekoration verschwinden soll... vorläufig.


Meine Meinung:

Und wieder einmal hat mich Morgan mit ihrem leichten, flüssigen Schreibstil schnell gepackt.

Natürlich habe ich die anderen Bücher der Mädels von Urban Genie gelesen und nun freute ich mich auf das letzte Buch dieser Reihe. Diesmal ging es um die hoffnungslose Romantikerin Eva. Sie glaubt noch an die wahre Liebe und hofft, diese bald zu finden. In diesem Buch traf sie jedoch auf den zynischen Autor Lucas. Er verdiente sein Geld damit, seine Leser mit Horrorgeschichten in den Bann zu ziehen. Da trafen zwei Welten aufeinander.
Es gab jedoch etwas, was die beiden verband. Beide hatten vor einiger Zeit einen geliebten Menschen verloren. Natürlich um die Weihnachtszeit, wie sollte es anders sein. Beide trauerten auf ihre Art und es sollte sich im Verlaufe des Buches herausstellen, so verschieden die beiden auch waren, so halfen sie sich gegenseitig aus ihrem jeweils tiefem Loch.

Neben teilweise witzigen Dialogen führte Morgan Evas Kochkünste aus und sie beschrieb sehr gefühlvoll die jeweilige Vergangenheit der Protagonisten.
In diesem Buch ging mir jedoch das ständig Geplauder um die Liebe auf die Nerven. Ich fand es auch sehr schade, dass sich das Buch hauptsächlich in Lucas´ Wohnung abspielte. Morgen verstand es in all ihren Büchern immer, der Umgebung ein besonderen Stellenwert zu geben. Detailliert beschrieb sie den jeweiligen Ort, sodass ich mich dort lebendig und heimisch fühlte. Das fehlte hier gänzlich. :-(

Die Geschichte an sich konnte mich trotz der weihnachtlichen Stimmung nicht wirklich packen. Erst schickt er sie fort, um sie kurz darauf wiederzuholen. Schließlich war sie seine Muse. ;-) Dass sich daraus mehr entwickelte, ist in Morgans Büchern nun wirklich kein Geheimnis. Bis es jedoch soweit war, fanden unglaublich viele Gespräche um Verlust, Trauer und die Liebe statt...

Letztendlich fühlte ich mich nach dem Lesen aber wohl und freute mich auf mein Weihnachtsfest im Kreise meiner Lieben. :-)


Fazit:

Sarah Morgan hat schon bessere Bücher geschrieben. Dennoch hat es mich mit einem guten Gefühl zurück gelassen und ich freue mich auf viele weitere Bücher von ihr.
Wer also wie ich, die Weihnachtszeit gediegen ausklingen lassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

***


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Jaqueline Mercedes - "Die Märchenjägerin"

Und wieder habe ich an einer Leserunde teilgenommen. Ich möchte mich ganz herzlich bei Jaqueline Mercedes für dieses Rezensionsexemplar bedanken.




Buch:

Jaqueline Mercedes
Die Märchenjägerin
Selfpublisher; 24.10.2017
Preis: 10,00 Euro
Taschenbuch; 248 Seiten
Genre: Fantasy




Inhalt:

Nach vielen Jahren der Gefangenschaft konnte sich Eve befreien. Nun ist sie zurückgekehrt, um die Hexe Maria zu töten. Doch ein anderer Jäger ist ihr zuvor gekommen... Er hat ihr die Aussicht auf Rache genommen.
Eine zurückgelassene Uhr mit der Gravur Ace ist der einzige Hinweis.

Nun macht sich Eve auf die Suche nach ihm. Doch bevor sie ihn findet und zu Rechenschaft ziehen kann, stellen sich noch einige Gefahren in ihren Weg.


Meine Meinung:

Die Geschichte begann vielversprechend. Die Protagonistin wurde als erbarmungslose Jägerin des Märchenwaldes dargestellt, die auf Rache an der bösen Hexe Maria aus war.
Doch Maria war nicht die einzige Feindin, die Eve hatte. Im Laufe der Geschichte lernte ich noch viele mehr kennen. Ich fand es sehr fantasievoll, dass Mercedes sogar aus Frau Holle eine boshafte Hexe machte.

Ich fand Eve klasse. Auch wenn sie die Bewohner des Märchenwaldes oder einige der Prinzessinnen nur des Geldes wegen rettete. Sie wirkte auf mich tough und etwas unterkühlt. Genau das Richtige für eine spannende Märchenadaption. An ihrer Seite stand ihr treuer Freund Dan. Auch ihn rettete sie vor vielen Jahren. Seitdem waren sie gemeinsam auf der Jagd.

Durch Mercedes leichten und flüssigen Schreibstil kam ich auch zügig voran. Doch so recht mitreißen konnte sie mich nicht.
Denn neben dem Hauptstrang der Handlung, in dem Eve nach dem Jäger Ace sucht, wurde ein Nebenstrang aufgebaut, in dem Eve eine Handvoll Märchenfiguren rettet, um mit ihnen zu Aschenputtel zu wandern. Diese Rettungen, die meist wahllos und spontan erschienen, lenkten den Verlauf der Geschichte. Es gab somit keinen wirklichen Schwerpunkt oder Leitfaden, sondern viele zufällige Rettungen, die Eve lenkten und kaum Spannung aufbauten.

Es blieb für mich zu hoffen, dass es zu einen Kampf zwischen ihr und diesem Ace kommen würde, denn erstens hatte sie ein Hühnchen mit ihm zu rupfen und zweitens sollte sie ihn ja zu einer der Hexen bringen. Doch stattdessen tanzt sie mit ihm und versank in eine Schwärmerei. Was sollte das denn?

Am Ende sollte ich aber zumindest ein wenig belohnt werden.
Es gab tatsächlich noch einen Kampf und zwar mit einem Wolf. Der Ausgang war traurig und ich konnte Eves Gefühle voll und ganz nachempfinden. Das war aber nur eine Szene aus dem kleinen Repertoire von guten Szenen, die mich wirklich überzeugen konnte. Auf mich wirkte die Geschichte eher wie eine Erzählung, die man zwischen Tür und Angel erzählte. Es fehlte an Details und bildlicher Darstellung.
Das Ende zielte auf einen Schock-Moment ab, rief bei mir jedoch eher ein Gähnen hervor. Schade, denn die Story hatte Potential.


Fazit:

Eine Geschichte mit großem Potential, aber schlecht ausgearbeitet. Hätte sich die Autorin mehr Zeit gelassen, wäre es durchaus ein schönes Leseerlebnis gewesen. So ist es einfach nur eine müde Story.
Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

**


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Türchen 24


Ich hoffe, du hast ein paar schöne Weihnachtsfeiertage gehabt. Um den
„Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“ ausklingen zu lassen, verlost dieser ein Überraschungspaket! Dieses enthält drei zufällige, von Heike ausgewählte Romane. Also schicke ein paar nette Worte an hefama69@gmail.com und mit etwas Glück, meldet Heike sich bei dir und du bist stolzeR BesitzerIn von drei neuen Welten, in die du versinken kannst.

                                                                            Viel Glück! :)

Samstag, 23. Dezember 2017

Türchen 23

Vor ein paar Tagen habe ich dir die bekanntesten Irrtümer über den Winter vorgestellt. Heute im 23. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s werde ich das noch ein wenig spezifizieren und erzähle dir die populärsten Irrtümer über Weihnachten.


Gastbeitrag von Frani







1) Coca Cola hat den Weihnachtsmann erfunden.

Mittlerweile ist es bekannt, dass dies ein Irrglaube ist. Aber woher kommt dann das Bild des dicken, in rot gewandeten Mannes mit langem Bart? 1862 wurde die Zeichnung von Thomas Nast in der amerikanischen Zeitschrift „Harpers´s Weekly“ veröffentlich. Diese zeigte den Weihnachtsmann so, wie wir ihn heute kennen.

2) Weihnachten ist am 24. Dezember.

Falsch! Viele Familien feiern Weihnachten zwar schon am 24. Dezember, aber das ist nicht richtig. Denn wie der Name „Heiligabend“ schon vermuten lässt, leitet der Abend des 24. Dezembers nur den heiligen Abend, also Weihnachten, ein.

3) An Weihnachten muss Schnee liegen.

Tatsächlich ist nur jeden achte Weihnachten weiß. Der Grund ist das „Weihnachtstauwetter“, wobei der Regen den Schnee wegspült.

4) Direkt nach Weihnachten ist es am günstigsten.

Im Gegenteil. Durch die vielfältige Konkurrenz sind die begehrten Waren meist vor Weihnachten günstiger zu erstehen. Die Preise steigen nach der Weihnachtssaison wieder an. Also lieber davor als danach zuschlagen!

Freitag, 22. Dezember 2017

Türchen 22


Das neue Jahr steht schon zwischen Tür und Angel und wie jedes Jahr fängt man an, sich Gedanken darüber zu machen, was man sich für das kommende Jahr vornehmen soll. Was kannst du besser machen? Hier im 22. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s findest du ein paar Anregungen.

                                                                                  Gastbeitrag von Frani

Mehr trinken!

Und ich meine nicht Energy-Drinks, Kaffee, Coca Cola oder Eistee. Versuche, jeden Morgen nach dem Aufstehen ein Glas Leitungswasser zu trinken. Du wirst dich direkt wacher und lebendiger fühlen. Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen. Wird Zeit, dass wir sie auch als solche nutzen.

Weniger Fleisch!

Nicht nötig, dass du direkt empört aufschreist. Wir alle sind uns sehr wohl bewusst, wie schlecht der hohe Fleischkonsum unserer Gesellschaft sich auf unsere Umwelt auswirkt. Trotzdem tun die meisten nichts dagegen. Entweder aus Bequemlichkeit oder „weil das Fleisch doch so lecker ist“. Man muss ja auch nicht direkt darauf verzichten, aber man kann alles auch in Maßen genießen. Um die richtige Motivation zu bekommen empfehle ich, sich einfach mal zu informieren. Es gibt eine Menge guter Dokumentationen über das Thema und auch auf Plattformen wie Youtube wird man fündig.

Weniger Plastik!

Fast jeder nutzt die großen Plastiktüten, um seinen Einkauf nach Hause zu tragen. Und diese Enden dann in einer vollgestopften Schublade oder im Müll. „Sind ja nur 20 Cent...“ Eben nicht! Plastik ist ein großer Schadfaktor der Umwelt. Und auch die Papiertüten solltest du meiden. Gib lieber einmal etwas mehr für Stoffbeutel aus. Die kannst du waschen, wenn sie zu dreckig werden und beliebig oft verwenden. Wenn dann noch ein fetziger Spruch draufsteht, bietet der umweltfreundliche Beutel auch einen kleinen Hingucker.

Mehr Planung, weniger Verschwendung!

Geh nicht mehr hungrig einkaufen. Mache dir lieber im Voraus Gedanken und kaufe mit Plan ein. So schonst du nicht nur die Umwelt und vermeidet Lebensmittelverschwendung, sondern du schonst auch deinen Geldbeutel. Einfach mal probieren!
Einen guten Rutsch! :)

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Türchen 21

Dein Papierkorb quillt mit benutzten Taschentüchern über? Du trinkst literweise Kamillentee, aber dein Hals kratzt immer noch? Dein Kopf pocht unangenehm und hindert dich am Schlafen?
Dann habe ich heute im 21. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s die besten Tipps gegen Erkältungen für dich.

                       Gastbeitrag von Frani





1) Schnupfen


Es gibt nichts nervigeres zur Winterzeit, als verstopfte und laufende Nasen. Am besten hilft ein Dampfbad. Koche dafür einen Topf Wasser auf, gebe je nach Menge des Wassers ein paar Beutel Kamillentee hinein und setze dich über den heißen Dampf. Decke deinen Kopf am besten mit einem Handtuch ab, damit der Dampf nicht entfleucht. Versuche jetzt mehrmals, durch die Nase ein- und auszuatmen. (Das ist übrigens auch gut bei Hautproblemen, da es die Poren öffnet. Danach einfach das Gesicht kalt abwaschen und nach Belieben eine Gesichtsmaske verwenden.) Vergiss nicht, die wunde Haut um die Nase mit einer schonenden Heilsalbe zu versorgen.

2) Husten

Hustensaft solltest du nur zu dir nehmen, wenn du an einer starken Schleimbildung leidest. Sollte dein Husten „trocken“ sein, schaffe dir mit Fencheltee/ Milch mit Honig Linderung und leckeren Lutschtabletten (aber nicht übertreiben). Oder lege dir ein warmes, feuchtes Tuch über deinen Hals und wickele ein trockenes darüber. Diese müssen häufig gewechselt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

3) Fieber

Fieber ist keine angenehme Begleiterscheinung, verspricht aber baldige Genesung. Der Körper signalisiert, dass er mit der Bekämpfung von Krankheitserregern beschäftigt ist. Ab einer Temperatur von 38 °C spricht man von Fieber, ab 39,5 °C sollte man einen Arzt aufsuchen. Bleibe am besten im Bett und mache dir kalte Wadenwickel (kaltes, feuchtes Tuch um die Waden wickeln und darüber ein trockenes). Auch ein feuchtes, kaltes Tuch auf der Stirn schafft Linderung.


Gute Besserung! :)


Quellen:
Bildquelle
Gesundheit.de

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Türchen 20


Es gibt einige gängige Irrtümer über die jetzige Jahreszeit, die du vielleicht (noch) glaubst. Deswegen kläre ich dich heute im 20. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s über die größten Irrtümer des Winters auf.

                                                                               Gastbeitrag von Frani

1) Wenn das Auto warmläuft, lassen sich die Scheiben schneller freikratzen.
Stimmt nicht. Schadet nur der Umwelt und ist obendrein verboten und kann mit einer Geldstrafe von 60 Euro bestraft werden. Auch sollte man kein heißes Wasser auf vereiste Scheiben kippen, dass kann durch den starken, plötzlichen Temperaturwechsel zu Rissen und Sprüngen in der Scheibe führen. Lieber früh genug aus dem Haus gehen und schonende Eiskratzer aus Kunststoff nutzen.

2) Je kälter es ist, desto schneller wird man krank.

Nicht unbedingt. Allein von Kälte zieht man sich keine Erkältung zu, aber durch die Kälte überleben einige Viren (wie z.B. die Grippeviren) länger und dadurch ist die Chance der Ansteckung höher. Hinzukommt, dass gewisse Abwehrmechanismen des Körpers von der Kälte beeinträchtigt werden wie die oberen Atemwege. Also trotzdem warm anziehen!

3) Die Selbstmordrate steigt zur Winterzeit.

Amerikanische und irische Studien zeigen, dass die Selbstmordrate in den wärmeren Monaten höher ist. Es konnte kein relevanter Zusammenhang zwischen der Weihnachtszeit und der Selbstmordrate hergestellt werden.

4) Wer mit feuchten Haaren im Zug sitzt, erkältet sich.

Der Auslöser für eine Erkältung sind Viren. Diese sind nicht abhängig von dem Feuchtigskeitsgrad der Haare. Trotzdem kann das Hinausgehen mit nassen Haaren im Winter zur Unterkühlung führen und sollte daher vermieden werden.

5) Vitamin C schützt vor Erkältungen.

Nein, die bunten Brausetabletten verhindern nicht unbedingt, dass man kränkelt, aber sie können die Symptome im besten Fall mindern. Iss trotzdem lieber frisches Obst, als hochdosierte Vitamin C Präparate zu dir zu nehmen.



Quellen:
Berlin Online
SRF

Trisha Ashley - "Hollys Weihnachtszauber"

Da es noch Dezember ist, stelle ich dir einen weiteren Weihnachtsroman vor.




Buch:

Trisha Ashley
Hollys Weihnachtszauber
Goldmann Verlag; 2013
Preis: 8,99 Euro
Taschenbuch; 502 Seiten
Genre: Bonbonbuch






Inhalt:

Jude Martland ist wirklich ein unangenehmer Kerl. Gott sei Dank hat Holly als seine Haussitterin nur telefonisch mit ihm zu tun. Überfürsorglich, was seine Tiere angeht, ruft er sie jeden Tag an.
Als Holly diesen Job annahm, dachte sie, sie müsse sich nur um Haus, Pferd und Hund kümmern. Doch bald hat sie das Haus voller Gäste und muss ihre Qualitäten als Köchin unter Beweis stellen. Alles halb so schlimm, wenn nicht plötzlich der Hausherr persönlich vor ihr stehen würde.


Meine Meinung:

Eigentlich ist dies eine rührende, stille und heimische Geschichte.
Holly ist ein wunderbarer Charakter, die vor Jahren (an Weihnachten) ihren Mann durch einen Unfall verloren hatte. Bis zu ihrer Ehe wurde sie dazu erzogen, Weihnachten ohne Prunk und Protz zu feiern. Seit dem Verlust ihres Mannes und durch den Tod ihrer Großmutter wollte Holly dem weihnachtlichem Trubel lieber fern bleiben. Es kam ihr also gerade recht, diesen Haussitter Job anzunehmen. Dieser sollte sie auf ein abgelegenes Landgut führen, dessen Besitzer sich über Weihnachten nach Amerika aus dem Staub gemacht hatte.

Ashley zauberte in diesem Buch eine wunderbare Landschaft und zeichnete auch ein nachvollziehbares Bild des Herrenhauses. Ganz witzig fand ich die ganzen Nebenfiguren, die sich in immer größerer Zahl in das Haus einluden. Viele verschiedene Charaktere. Einige skurril, andere eher lustig bis verständnisvoll. Einzig der Hausherr selbst, der erst sehr spät in dem Buch persönlich auftauchte, fiel etwas aus der Rolle.
Ich mochte Jude sehr, schon alleine deswegen weil Ashley mal keinen Adonis als Protagonist benutzte. Er hatte viele Ecken und Kanten. Aber genau diese machten ihn sehr interessant.

Der Großteil des Buches handelte vom Kochen. Hört sich langweilig an. War es aber nicht, weil genau das dem Buch die Würze gab und ein wichtiger Bestandteil davon war. Denn genau über das Essen lernte Holly fast das ganze Dorf und die Verwandtschaft von Jude kennen. Amüsante Dinge, die sich da abspielten. :-)

Es durften natürlich auch Dramen und sogar eine Romanze nicht fehlen. Schließlich handelte es sich hier um eine Weihnachtsgeschichte. Interessant fand ich den Nebenstrang: Holly fand nach dem Tod ihrer Großmutter deren Tagebücher und kam so einem Familiengeheimnis auf die Spur, welches sogar für die Familie Martland noch wichtig war.

Aber mehr möchte ich dir an dieser Stelle nicht verraten.
Einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Mir fehlte es an Romantik. Ich hätte gerne ein bisschen mehr Kuschelei und Küssen gehabt. ;-)


Fazit:

Für mich eine rührend, schöne Weihnachtsgeschichte mit einigen Ecken und Kanten. Sie ließ sich leicht und flüssig lesen und verschaffte mir ein entspannte Zeit. Gerade richtig in der stressigen Vorweihnachtszeit.

Von mir bekommt das Buch aber trotzdem nur 3 von 5 Sternen.

***


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Dienstag, 19. Dezember 2017

Türchen 19

Willkommen zurück zum 19. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s.

                                                                            Gastbeitrag von Frani

Ich habe dir schon einmal drei Weihnachtsfilme vorgestellt, die ich ohne Bedenken empfehlen kann. Heute kommen noch einmal vier Filme dazu, die sich vor allem an die Jüngsten richten, doch auch jedem großen Kind das Herz erwärmen.

Ich liebe diesen Film. Da mein Bruder im Dezember Geburtstag hat, haben wir den Film damals zu seinem Geburtstag im Kino geschaut. „Der Polarexpress“ reißt mich jedes Weihnachten mit. Die Musikeinlagen sind Ohrwürmer, die Figuren sind kleine Alltagshelden, mit denen sich jedes Kind identifizieren kann und die Geschichte vermittelt die richtigen Werte. Dieser Film gehört in jedes DVD-Regal. Und jedes Mal frage ich mich, ob ich das Glöckchen wohl klingeln hören könnte.
Der Polarexpress, 2004

Die „Santa Clause“-Triologie mit Tim Allen bietet die perfekte Mischung aus kindlichem, liebenswürdigem Humor und spannender Dramatik. Scott ist durch Zufall Weihnachtsmann geworden. Und nun versucht er seine Arbeit und seine Familie unter einen Hut zu bekommen. Gar nicht so leicht. Sein Sohn Charlie fühlt sich von seinem Vater vernachlässigt. Doch neben Familiendramen behandeln die Filme auch die Sorgen und den Stress, die den Nordpol jedes Jahr beschäftigen. Niedliche Nebencharaktere in Form von Weihnachtselfen und Rentieren, gute Schauspieler und unterhaltsame Handlungen. Macht der ganzen Familie Spaß.
Santa Clause – Eine schöne Bescherung, 1994
Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung, 2002
Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung, 2006

Montag, 18. Dezember 2017

Türchen 18

Heute „öffnest“ du das 18. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s und damit das letzte Kapitel der interaktiven Geschichte. Ich bedanke mich für alle Kommentare und entschuldige mich jetzt schon dafür, dass wahrscheinlich die ein oder andere Frage offen bleiben wird und auch alle Konflikte nicht gelöst werden können. Dazu war das Projekt einfach zu kurz.
Ich hoffe, du hattest trotzdem Spaß und dir gefällt das Ende dieser kleinen Geschichte. :)

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Wütend warf ich Alecs Sachen in die Reisetasche, die auf meinem Sessel lag. Er hatte vor einer halben Stunde versucht, mich durch die Tür zu trösten, weil ich mich vehement geweigert habe, ihm diese zu öffnen. Letztendlich hat er es jedoch aufgegeben und sich seitdem nicht noch einmal gemeldet. Und aus irgendeinem Grund machte mich das noch wütender. Als ich seine Jeans vom Boden neben seinem provisorischem Bett aufhob, fiel etwas aus einer der Taschen. Verwundert hob ich das kleine, quadratische Päckchen auf. Warum hatte Alec ein Kondom zum Besuch bei meinen Eltern mitgenommen? Er hatte doch nicht wirklich geglaubt, dass ich ihm verzeihen würde und wieder mit ihm anbandeln würde. Wutschnaubend pfefferte ich das Kondom in den Mülleimer und die Jeans gleich hinterher. Dann zog ich so gewaltsam den Reißverschluss der Tasche zu, dass er abriss. Das beruhigte mich. Irgendwie fühlte es sich an, als hätte ich mich auf diese Weise wenigstens ein wenig an Alec rächen können. Auch wenn ich mir mittlerweile eingestanden hatte, dass ihn nicht wirklich Schuld traf. Wahrscheinlich sahen meine Eltern – oder zumindest mein Vater – das genauso. Denn obwohl dieser immer sehr direkt und offen war, hatte er sich mit den Anschuldigungen gegen Alec zurückgehalten. Und das Alec gefährlich sein konnte, konnte wirklich niemand bestreiten. Ich am wenigsten. Instinktiv betastete ich die Narbe am Hinterkopf. Meine Haare verdeckten das Mal glücklicherweise. Es erinnerte mich an das Scheitern meiner Ehe – an mein Scheitern. Ich hatte meinem Ehemann nicht helfen können, als er zu mir zurückgekommen war. Ich hatte zunächst nicht einmal erkannt, dass er nicht mehr derselbe war. Denn tagsüber konnte Alec seine Störung sehr gut verbergen. Aber nachts, wenn die Albträume ihn heimsuchten, war er angreifbar und schutzlos. Und wenn er dich dann in die Finger bekam, konntest du nur hoffen, dass er rechtzeitig wieder klar war, bevor er dich ernsthaft verletzt hatte... oder schlimmeres. Ich hätte wenigstens Nate von Alecs Problemen erzählen sollen. Aber ich dachte, ich würde Alec durch mein Schweigen schützen. Oder vielleicht schützte ich mich nur selbst... Vor den Vorwürfen anderer.
„Du hättest mehr machen können!“
„Wie kannst du deinen Ehemann in seiner Lage verlassen?“
„Er hat so viel geopfert und du verlässt ihn schon nach einem kleinen Unfall?“
Vielleicht habe ich Nate auch Unrecht getan und er hätte viel verständnisvoller reagiert. Aber jetzt ist es zu spät. Und vielleicht kann ich mich nicht einmal mehr dafür entschuldigen.
Ich rieb mir über die trockenen Augen, um weitere Tränen zu verhindern. Weinen nützte nichts. Es raubte mir nur die letzten, verbliebenen Kräfte.
Ich kramte die Jeans aus dem Papierkorb und legte sie sorgfältig zusammen in die Reisetasche. Ich sah auf die Uhr über meinem Bett. Zwei Stunden hatte ich mich in das Zimmer gesperrt. Plötzlich verspürte ich die große Angst, dass Alec gegangen war und mich alleingelassen hatte. Aber dann sah ich die Schneemassen vor dem Fenster.
Als ich die Tür endlich aufschloss und öffnete, kam mir ein verführerischer Duft entgegen. Süß, aber auch herzhaft. Verwundert schlich ich hinunter in die Küche. Alec bemerkte mich eine ganze Zeit nicht. Er hantierte an Herd und Ofen herum. Der Esstisch war festlich gedeckt, mit einer dunkelroten Tischdecke, einem Tannengesteck, Kerzen und Gedeck für zwei. Wilsons Napf war mit den Blumen aus der Vase im Flur verziert worden. Ich lehnte mich an den Türrahmen und sah Alec eine Weile beim Kochen zu. Als ich genug gesehen hatte, ließ ich ihn abermals allein, um nochmal meinen Vater anzurufen. Er teilte mir mit, dass sich an Nates Zustand nichts geändert hatte. Unter dem Baum im Wohnzimmer hatte sich inzwischen ein großes Geschenk zu den bunten Boxen dazugesellt. Es war ein hölzernes Schaukelpferd mit einer roten Geschenkschleife um den Hals. Ich lächelte. Als Alec und ich uns als Teenager kennengelernt hatten, hatte ich ihm einmal gesagt, dass man meiner Meinung nach nie zu alt für Hüpfburgen und Schaukelpferde war.
„Das riecht gut.“, machte ich mich bemerkbar, als ich zu Alec zurückkehrte.
Sein Blick war erst vorsichtig. Er schätzte meine Laune ab. Als sich meine Mundwinkel leicht anhoben, entspannten sich seine Gesichtszüge und er erklärte mir aufgeregt, was er alles zubereitet hatte. Klöße, Rotkohl, Gans, Brötchen. Eine dunkle Soße mit einem großzügigen Schuss Rotwein. Er stellte einen kleinen Teller vor mir ab. Der süße Duft von Apfel und Marzipan drang in meine Nase.
„Eine Entschuldigung meinerseits.“, fügte er hinzu und deutete auf den Bratapfel.
Ich nahm einen Bissen und schloss genussvoll die Augen.
„Lecker.“, lobte ich ihn.
Er setzte sich mit leuchtenden Augen zu mir an den Tisch. Betreten knetete er das Handtuch in seinen Händen.
„Samantha, ich -“, begann er, aber ich hob kopfschüttelnd die Hand.
„Lass uns bitte für heute Abend so tun, als wäre nichts passiert. Wir beide haben uns nie getrennt, dir, Nate und Wilson geht es gut und wir feiern einfach nur Weihnachten zusammen.“, bat ich um Aufschub.
Er nickte langsam, aber sah nicht überzeugt aus. Dann zuckte er mit den Schultern.
„Soll mir recht sein.“
Uns beiden war sehr gut bewusst, dass wir uns nicht ewig vor unseren Problemen verstecken konnten, aber ich brauchte eine Pause. Es war eine Menge passiert und es kommt noch einiges auf mich zu. Ich griff über den Tisch nach Alecs Hand und umschloss sie mit meinen.
„Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war, als du mich gebraucht hast.“, sagte ich schnell, bevor ich mich eines Besseren belehren konnte.
Er beugte sich zu mir, legte die freie Hand in meinen Nacken und zog mich zu sich. Als sich unsere Lippen trafen, fühlte es sich gleichzeitig vertraut und neu an. Der Kuss schmeckte nach Marzipan. Lachend kletterte ich auf sein Schoß, schlang die Beine um ihn und legte meine Stirn an seine.
Das Telefon klingelte.

Türchen 17

Ohne große Umschweife heiße ich dich beim 17. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“´s willkommen. Aber jetzt zurück zu Sam, Alec und Nate.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Als ich die Augen aufschlug, war ich mir einen Moment nicht sicher, ob ich vielleicht noch träumen würde. Mein Körper fühlte sich unnatürlich leicht an. Ich konnte meine Glieder kaum spüren. Doch als ich den Kopf anhob, um an mir herunterzublicken, durchfuhr mich ein einnehmender Schmerz. Der Muskelkater war ein Attribut der anstrengenden Suche. Stöhnend rieb ich mir über das Gesicht. Ich spürte, wie die Angst um Nate und Wilson sich langsam zurück in meine Gedanken schlich, aber noch versuchte ich sie weitestgehend zu unterdrücken. Ich fühlte mich noch nicht bereit, die Wahrheit zu erfahren. Letztlich überwältigten meine Gefühle mich doch und ich sprang, so schnell es meine erschöpften Glieder zuließen, aus dem Bett. Im Haus war es ungewohnt still. Vielleicht waren die anderen im Krankenhaus? Aber sie hätten mich sicher nicht allein gelassen. Ich stieß die Tür zu Nates Zimmer auf – es war leer. Panik machte sich in mir breit. Als ich nach meinen Eltern rufen wollte, kam nur ein unverständliches Kratzen aus meiner zerschundenen Kehle. Das Schlafzimmer meiner Eltern war leer, das Bett unangetastet. Auch in der Küche war niemand anzutreffen. Zwei halbvolle Gläser Wein standen auf dem Esstisch. Eine abgebrannte Kerze hatte Wachs auf der Mitte des Holztisches verteilt.
„Wilson?“, rief ich, als ich den sauberen Napf hochhob.
Keine Krallen auf Holz. Keine schweren, langsamen Schritte auf der Treppe. Wilson war nicht hier.
Plötzlich hörte ich ein leises Geräusch aus dem Wohnzimmer. Ohne zu zögern folgte ich diesem. Alec stand am Fenster, so wie an dem Abend, als ich heimgekommen bin. Auch jetzt konnte ich sein Gesicht nicht sehen, weil er mir den Rücken zugewandt hatte. Er drehte leicht den Kopf, als er mich ins Zimmer stolpern hörte.
„Alec? Was ist hier los?“, fragte ich heiser.
Er seufzte tief, presste seine Handfläche an das Fensterglas, als könne er dadurch auf die andere Seite gelangen und ließ den Kopf angeschlagen hängen. Sein Anblick versetzte mich emotional in die Zeit kurz vor unserer Trennung. Als er fast jede Nacht einen Schub hatte und sich zu einer ernsten Gefahr für mich entwickelt hatte. Als er sich endlich eingestand, dass er ohne Hilfe das Erlebte nicht verarbeiten würde können. Als er endlich die Worte des Arztes nutzte, die er so lange gemieden hatte: Alec hatte eine posttraumatische Störung.
„Wo sind sie, Alec?“, fragte ich unter Tränen.
„Es tut mir so leid, Samantha.“, flüsterte er.
Sein heißer Atem beschlug die Scheibe. Er mied noch immer meinen angsterfüllten Blick.
„Nate..?“, mehr brachte ich nicht heraus.
Die Hand an der Scheibe formte sich zu einer Faust. Ich schlug mir schockiert die Hände vor das Gesicht. Das konnte nicht sein! Das dürfte nicht wahr sein!
„Er lebt.“, sagte Alec schnell, als er mein ersticktes Schluchzen hörte. „Aber er ist nicht wieder zu Bewusstsein gekommen.“
Und endlich drehte er sich zu mir und ich konnte ihm ins Gesicht sehen. Er war unrasiert und hatte dunkle, schwarze Schatten unter den müden Augen. Jemand hatte ihm die Nase gebrochen. Er trug die gleiche Kleidung, wie zum Zeitpunkt der Suche.
„Wie lange war ich weg?“
Meine Stimme zitterte weniger, als ich bei meinem Zustand vermutet hätte.
„Ein paar Stunden. Deine Eltern sind bei Nate im Krankenhaus. Sie wollten, dass ich abreise.“, erzählte er schwach. „Verständlicher weise.“, fügte er hinzu und schloss schmerzerfüllt die Augen.
„Warum bist du dann noch hier?“, wollte ich wissen.
Ein neues Gefühl mischte sich ein: Wut. Er wusste, in welchem Zustand er sich befand. Er wusste, dass er eine Gefahr für sein Umfeld darstellte und war trotzdem der Einladung meiner Eltern gefolgt. Das war alles seine Schuld!
Er hob den Blick und sah mir zum ersten Mal seit dem Vorfall in die Augen. Überwältigt stolperte ich einen Schritt nach hinten. Ich hatte noch nie so viel Schmerz in jemandes Gesicht gesehen. Nicht einmal, als ich ihn gebeten hatte, unsere Wohnung und mich zu verlassen. Vielleicht hätte ich ebenfalls einiges verhindern können, wäre ich offen und ehrlich zu meiner Familie gewesen.
Mich überfiel das Verlangen nach Nähe – körperlich und emotional. Ich schlang die Arme um seinen kräftigen Oberkörper und er zog mich in einer besitzergreifenden Geste dichter an sich. Wir hielten uns eine ganze Weile aneinander fest und lösten uns erst voneinander, als das Telefon klingelte. Aber als ich zum Telefon ging, um den Anruf anzunehmen, hielten wir uns noch immer an den Händen.
„Ja?“, krächzte ich in den Hörer.
„Sammy? Hier ist Dad.“, sagte die ruhige, aber angeschlagene Stimme meines Vaters am anderen Ende der Leitung.
„Dad! Wie geht es Nate?“, erkundigte ich mich sofort.
„Der Arzt sagt, sein Zustand sei stabil. Er habe das Gröbste überstanden. Aber sie sind sich nicht sicher, ob er... den Unfall... unbeschadet überstehen wird, da die Sauerstoffzufuhr zu seinem Gehirn vielleicht zu lange... unterbrochen worden war.“, erklärte mein Vater, wobei er angestrengt auf seine Wortwahl achtete.
„Heißt das, er liegt im Koma?“, hakte ich atemlos nach. Alec drückte unterstützend meine Hand.
„Das heißt, deine Mutter und ich nehmen uns ein Zimmer im örtlichen Hotel.“, antwortete mein Vater ausweichend, aber mit fester Stimme.
„Gut. Ich komme auch.“, sagte ich.
Alec kniff bedauernd die Augen zusammen. Er wusste etwas, das mir unbekannt war.
„Das wird nicht möglich sein, Schatz.“, bestätigte mein Vater. „Der ganze Ort ist zugeschneit. Wir können froh sein, dass ein Rettungshubschrauber in der Nähe war und Nathan dadurch so schnell wie möglich Hilfe bekommen konnte.“
„Aber ich muss zu ihm.“, widersprach ich schwach.
„Wenn er wach ist, erkläre ich es ihm.“, versprach er. „Kümmere du dich um dich selbst. Gehe nicht hinaus, Samantha!“ Es folgte eine lange Pause. „Ist Alexander noch da?“, fragte er dann.
„Ja.“
„Dann sei vorsichtig, Sammy! Halte dich von ihm fern.“, bat mein Vater beinah flehend.
Ich sagte nichts.
„Frohe Weihnachten, Schatz. Wir melden uns.“, beendete mein Vater nach einer Weile Schweigen das Telefonat und ich legte den Hörer zurück auf die Station.
Alec musterte mich interessiert. Er hob fragend die Augenbrauen.
„Es ist Weihnachten.“, bemerkte ich.
Sofort kehrte Leben in Alecs trauriges, schuldbewusstes Gesicht zurück.
„Wir können trotzdem feiern.“, versicherte er mir tatkräftig.
„Mir ist nicht nach Feiern zumute.“
Bevor ich wegen seines verletzten Blicks Schuldgefühle bekam, flüchtete ich mich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Als mein Blick auf Wilsons Decke fiel, brach ich zusammen.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 


Bücherblog-Freyheit wünscht dir einen schönen 3. Advent!

Sonntag, 17. Dezember 2017

Mandy Baggot - "Winterzauber in Paris"

Tatsächlich bin ich dieses Jahr etwas enttäuscht von der Weihnachtslektüre, die ich mir ausgesucht habe. Bis jetzt konnte mich erst eines der Bücher auch nur annähernd überzeugen und ein wenig vorweihnachtliche Gefühle wecken. Vielleicht wird dieses Buch ja besser.



Buch:

Mandy Baggot
Winterzauber in Paris
Goldmann Verlag; 2017
Preis: 10,00 Euro
Taschenbuch; 474 Seiten
Genre: Bonbonbuch







Inhalt:

Dieser Mistkerl!“
Ava hatte gerade eine schmerzvolle Trennung von ihrem Freund Leo hinter sich.
Ihre Mutter ist ihr in dieser Zeit auch keine Stütze, da sie wieder einmal versucht, Ava zu einem Modelljob zu bewegen. Doch danach stand ihr nun wirklich nicht der Sinn.
Da passte es, dass ihre beste Freundin Debs eine Reise nach Paris plante. Kurzerhand packt Ava ihre Koffer und reist mit ihr in die Stadt der Liebe.


Meine Meinung:

Völlig unüblich für eine Rezension beginne ich den Anfang mit dem Ende.
Mein erster Gedanke nach dem Lesen des Buches war: Gott sei Dank! Endlich fertig!

Wenn ich mir ein Weihnachtsbuch kaufe und zu lesen beginne, machen sich Bilder von Kaminfeuer, Glühwein und der Duft nach Zimt, Orangen und Nelken breit. Ich möchte mich in eine Decke kuscheln und die Lektüre mit einem verträumten Blick genießen können. Zum Ende sollte dann ein sehnsuchtsvolles „ahhhh, war das schön“ der letzte Gedanke sein.
Das Cover dieses Buches versprach auch genau das. Dann noch der Titel... Paris, die Stadt der Liebe. Aber ich wurde enttäuscht.

Ava, eine junge Frau, von ihrem Freund betrogen, flüchtet mit ihrer Freundin nach Paris. Schnee, weihnachtlich geschmückte Straßen und etliche Brasserien. Das sollte doch genug Potential für eine romantische Story sein. Aber Ava war mehr damit beschäftigt, auf Leo zu schimpfen. Hinzu kam ihre wirklich unangenehme Mutter, die Ava schon seit ihrem vierten Lebensjahr zum Modeln schleppte. Ernährungsberatung, Kritik und Kleiderordnung inklusive. Immer wieder schickte sie Ava Nachrichten... echt nervig.
Und als Ava so versunken in ihrem Selbstmitleid auf der Straße stand, wurde sie von Julien entdeckt und direkt fotografiert. Ist doch klar, dass die beiden keinen guten Start hatten.

Julien seinerseits trauert um seine Schwester, die vor einem Jahr bei einem Brand ums Leben kam. Lange hat er seinen Beruf als Kunstfotograf nicht mehr ausgeübt und gerade an dem Tag, wo er das erste mal wieder seine Kamera zu Hand nahm, sah er Ava. Fortan war sie seine Muse.

Das Buch handelte im Großen und Ganzen davon, wie beide ihre Probleme mit Hilfe des anderen lösten und sich dabei verliebten. Langgezogen, platt, voraussehbar.
Ich dachte, das einzig Gute an dem Buch war, dass die Autorin mir Paris etwas näher brachte. Aber ansonsten konnte mich das Buch nicht bewegen. Der Schreibstil war zwar einfach und flüssig , dennoch schleppte ich mich so durch.


Fazit:

Mich langweilte das Buch. Auch wenn die Vergangenheit der Protagonisten sicher traumatisch waren, so ist das nichts, was ich zur Weihnachtszeit lesen möchte. Ich bin enttäuscht und vergebe 2 von 5 Sternen.

**


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Samstag, 16. Dezember 2017

Türchen 16

Willkommen zum 16. Türchen des „Bücherblog-Adventskalender“s. Die Geschichte neigt sich dem Ende zu und heute beginnen die Dinge sich zuzuspitzen.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Die Schneewehen waren so dicht, dass ich kaum die eigene Hand vor Augen erkennen konnte. Dick eingepackt machten wir uns zu fünft auf die Suche nach Wilson, der irgendwo im Sturm herumirrte. Mein Körper zitterte unkontrolliert. Ich wusste nicht, ob es an der Eiseskälte oder an der Angst um Wilson lag. Wir hatten beschlossen, uns in zwei Gruppen zu teilen. Meine Eltern wollten in Richtung Süden gehen, Nate, Alec und ich peilten den Norden an. Nate führte uns zu der Stelle, wo er Wilson das letzte Mal gesehen hatte. Wir suchten nach alten Spuren, aber der Schnee hatte sie schon wieder verdeckt und die Schneedecke sah wieder unberührt aus.
„Vielleicht sollte jeder in eine Richtung gehen.“, schrie ich durch das Heulen des Windes.
Alec schüttelte vehement den Kopf.
„Wir bleiben zusammen.“, beharrte er und griff nach meiner Hand, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.
Normalerweise würde ich meine Hand wegziehen, aber momentan hatte ich größere Sorgen, als einer Versöhnung mit Alec zuzustimmen. Mit meiner anderen Hand griff ich nach Nate und zusammen setzten wir uns in Bewegung. Wir riefen eine Zeit lang nach Wilson, aber es war zu kalt, sodass unsere Gesichter bald taub waren und so stark schmerzten, dass wir die Schals wieder bis über die Nase ziehen mussten.
Die Stunden verstrichen. Mir tat jeder Muskel meines Körpers vom Durchkämpfen durch den hohen Schnee weh, jede Pore meiner Haut brannte und in meinen Augenbrauen und Wimpern hatten sich Schneeklümpchen gebildet. Als die Sonne begann, hinter den Bergzipfeln zu verschwinden, wurden die Schritte der Männer langsamer. Aber ich lief weiter. Ich ignorierte Nates Rufe.
„Sam, wir müssen zurück!“, brüllte er, direkt neben mir und hielt mich am Arm fest.
„Ich lasse ihn nicht hier draußen.“, widersprach ich.
Ich konnte die Hoffnungslosigkeit im Gesicht meines Bruders sehen. Ich wusste, dass er glaubte, für Wilson käme schon jede Hilfe zu spät. Aber das wollte ich mir noch nicht eingestehen. Ich konnte es noch nicht. Zusätzlich zum Schneetreiben vernebelten mir jetzt auch aufkommende Tränen die Sicht.
„Sammy, bitte!“, flehte Nate, dem selbst Tränen über die Wangen rannen.
„Er verlässt sich auf uns, Nate.“, blieb ich standhaft.
Ich sah zu Alec, der meinem Blick mit entschlossener Miene begegnete. Ich war mir sicher, dass er mir überall hin folgen würde.
„Was denkst du?“, fragte ich ihn.
Er antwortete etwas, aber ich konnte es nicht verstehen, weil über uns ein Hubschrauber flog. Ich beobachtete kurz, wie er sich von uns entfernte und fragte mich, ob wir vielleicht nicht die einzigen waren, die etwas im Schnee verloren hatten. Dann hörte ich den Schrei. Einen kurzen Augenblick lang dachte ich, Alec und Nate wären vom Schnee verschluckt worden, denn egal wohin ich sah, ich konnte sie nicht entdecken. Dann nahm ich Bewegungen ein paar Schritte von mir entfernt wahr. Erschrocken kämpfte ich mich zu den beiden, die eingesunken im Schnee lagen. Alec hatte die Hände an Nates Hals gelegt und seine Daumen drückten auf die Erhöhung an Nates Hals – seinen Kehlkopf. Er schüttelte Nate. Nates Augen waren vor Schock und Angst aufgerissen, einzelne Äderchen geplatzt, sodass die Augen unnatürlich rot und blutig wirkten. Seine Lippen hatten eine bläuliche Farbe angenommen und sein Gesicht war ganz blass. Kreischend schmiss ich mich auf Alec und riss und zerrte an ihm, um ihn von Nate loszubekommen, aber er ließ sich nicht von seinem Vorhaben, meinen Bruder zu töten, ablenken.
„Alec, du bist zu Hause! Du bist hier bei mir!“, schrie ich panisch, während ich hart an seinen Haaren zerrte, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Aber er reagierte nicht.
Nates Versuche, sich aus Alecs Griff zu winden, wurden schwächer. Er verdrehte die Augen, die Pupillen verschwanden hinter den Lidern und man sah nur noch das blutunterlaufene Weiß. Seine Arme fielen leblos in den Schnee. Ich schrie verzweifelt auf und fing an, laut zu schluchzen.
„Alec, du tötest ihn! Er stirbt!“, weinte ich.
Das schien ihn zurückzuholen. Sein Griff um Nates Hals lockerte sich, sein Blick wurde wieder klar und er keuchte erschrocken auf, als er Nates leblose Gestalt unter sich vorfand. Er schob mich sanft beiseite und begann, Nate wiederzubeleben. Ich fiel kraftlos nach hinten. Der Schnee fing mich auf und umhüllte mich. Wie betäubt blieb ich in der nassen Kälte liegen und starrte in den weiß-grauen Himmel. Meine Kehle kratzte vom Schreien und Weinen. Ich spürte, wie meine Tränen auf den Wangen gefroren. Und nach ein paar Minuten hatte die Kälte sich durch meine Kleidung und Glieder hinein in mein Herz gearbeitet und ich schloss dankbar die Augen. Eine einnehmende Müdigkeit ergriff mich und raubte mir meine letzten Sinne.

Freitag, 15. Dezember 2017

Türchen 15

Heute folgt das 15. Türchen des „Bücherblog-Adventskalender“´s und der 5. Teil der Geschichte.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


„Wo ist Alec?“, fragte Nate mich am Frühstückstisch.
„Ich glaube, er schläft noch.“, antwortete ich, während ich mein Croissant mit Butter beschmierte.
„Um diese Uhrzeit?“, fragte mein Vater schockiert.
Er drehte seine Armbanduhr in meine Richtung. Es war 9:24 Uhr am Samstagmorgen.
„Der Mann hat Urlaub, Connor. Lass ihn schlafen.“, gähnte meine Mutter.
Mein Vater brummte etwas unverständliches und widmete sich wieder seinem Kaffee.
„Ich gehe gleich mit Wilson spazieren. Kommst du mit?“, erkundigte Nate sich.
Ich sah hinaus in das wilde Schneetreiben. Meine Nackenhaare stellten sich bei dem Gedanken, hinaus in die Kälte zu müssen, unangenehm auf.
„Ich sehe lieber nach Alec.“, redete ich mich aus der Affäre.
Nate zuckte mit den Schultern, zwinkerte mir aber amüsiert zu, als er den Tisch verließ und sich auf die Suche nach dem alten Wilson machte. Meine Mutter drückte mir ein Tablett mit Frühstück für Alec in die Arme, als ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte. Im Zimmer war es noch immer stockdunkel. Die Vorhänge verhängten immer noch die großen Fenster und verwehrten dem Licht den Eintritt. Leise stellte ich das Tablett auf den Kaffeetisch neben meinem Lesesessel. Die Tür knarzte erneut, als ich sie schloss. Ich biss mir verärgert auf die Unterlippe.
„Ich bin wach.“, kam ein dunkles Brummen vom Boden neben dem Bett.
Ich nahm das als Anlass, endlich die Vorhänge aufzuziehen. Helles Licht durchflutete das Zimmer. Alec bedeckte seine halbzugekniffenen Augen mit der Hand. Er saß in dem Deckenknäuel auf dem Boden und massierte sich mit der freien Hand den Nacken. Wahrscheinlich war die Nacht auf dem harten Laminat nicht gerade bequem gewesen. Aber die Alternative, dass er mit mir im Bett schlief, gefiel mir noch weniger, also wendete ich den Blick von seinem halbnacktem Körper ab und rührte in der Tasse Kaffee, die auf dem Tablett stand. Ich hörte, wie er ächzte, als er aufstand. Er kam zu mir, nahm sich ein Croissant und streckte sich ausgiebig. Ich schielte unauffällig zu ihm. Er war gut in Form. Für seinen Job musste er regelmäßig zum Sport und das machte sich bezahlt. Er kreiste mit dem breiten Schultern und knackte zweimal mit den Halswirbeln.
„Gut geschlafen?“, erkundigte ich mich beiläufig.
„Ich hatte schon schlimmere Nächte.“, erwiderte er kauend.
Ich ließ mich in meinen Sessel fallen und sah Alec dabei zu, wie er diverse Kleidungsstücke vom Boden aufsammelte und sie überstreifte.
„Haben deine Eltern heute irgendetwas geplant?“, fragte er mich, während er das rot-weiße Sweatshirt über den Kopf zog.
„Erst heute Abend. Den Rest des Tages kannst du verbringen, wie du möchtest.“, antwortete ich langsam.
Argwöhnisch kniff ich die Augen zusammen. Ich hatte ein ungutes Gefühl.
„Wie sieht es draußen aus?“, fuhr er fort und warf einen schnellen Blick hinaus in das Schneechaos.
„Kalt.“, antwortete ich knapp.
„Wollen wir in die Stadt? Ich muss noch ein paar Geschenke besorgen.“, schlug er vor.
Ich hob überrascht die Augenbrauen.
„Geh doch in die Stadt. Ich bezweifle, dass du da ohne Erfrierungen ankommst.“, sagte ich abweisend.
Er schlürfte an dem Kaffee. Alec ließ sich nie schnell aus der Ruhe bringen. Fast nie.
Als ich das Zimmer verlassen wollte, hielt er mich zurück. Über Nacht hatte sich ein dunkler Bartschatten auf seinem Gesicht gebildet. Sein Blick war wach und aufmerksam. Einzelne Haarsträhnen hingen ihm im markantem Gesicht und ließen es weicher und jungenhafter aussehen. Fast wie früher, als ich ihn kennengelernt hatte.
„Ich würde wirklich gern mit dir über die Sache reden, Sam. Aber nicht hier. Wir brauchen für das Gespräch neutralen Grund.“, sagte er. „Außerdem stehen hier zu viele Dinge, die mich ernsthaft verletzten könnten.“, fügte er lächelnd hinzu und drückte mir einen meiner Pokale in die Hand, die ich beim Hundesport gewonnen hatte.
Ich unterdrückte ein Lachen. Es wäre keine gute Idee, sich wieder mit Alec zu verbünden. Aber auch ich verspürte schon lange das Verlangen nach einem klärenden Gespräch. Bevor ich antworten konnte, ließen mich die lauten Stimmen unten aufhorchen. Auch Alec drehte neugierig den Kopf in Richtung Tür. Die Stimmen wurden durch das Holz der Tür gedämpft und das Gesagte wurde erst verständlich, als ich sie öffnete.
„- ist weg. Nur ein paar Sekunden habe ich nicht hingesehen, um mir den Schnee aus den Augen zu wischen und dann war er einfach weg.“, rief die aufgebrachte Stimme meines Bruders.
„Er wird schon nach Hause finden. Er lebt schon seit über zehn Jahren hier, Nathan.“, versuchte mein Vater ihn zu beruhigen.
„Es ist verdammt kalt draußen, Dad! Er schafft das nicht mehr in seinem Alter.“, beharrte Nate.
Erschrocken stürmte ich die Treppe hinunter. Alec folgte mir ohne zu zögern.
„Was ist passiert?“, fragte ich Nate eindringlich, als ich unten ankam und packte ihn unwirsch an den Schultern.
„Wilson. Ich habe ihn im Schnee verloren.“, antwortete Nate mir atemlos.
Entsetzt riss ich die Augen auf. Alec legte mir den Arm um die Taille. Er schüttelte mit ernstem Blick den Kopf.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Türchen 14

Auch das 14. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“´s beschäftigt sich mit Sam und Alec. Viel Spaß!

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Alec gab mir ein Zeichen, ich solle vor ihm das Zimmer betreten. Ich nickte ihm dankend zu. Schockiert blieb ich ihm Türrahmen stehen. Meine Eltern hatten sich mal wieder überboten.
„Woher habt ihr all die Weihnachtsdekoration? Habt ihr ein ganzes Geschäft dafür leer kaufen müssen?“, fragte ich entsetzt.
Der Tannenbaum sah von außen schon beeindruckend aus, aber wenn man direkt vor ihm stand, wurde man beinah von ihm erschlagen. Hastig nahm ich einen Schluck Punsch.
„Gefällt es dir? Es hat uns sicher einen ganzen Tag gekostet, das Zimmer zu dekorieren.“, erzählte meine Mutter.
„Ja... Ja! Es ist wirklich toll, Mom.“, stimmte ich ihr zu.
Sie lächelte erfreut. Die Anspannung in den Schultern meines Vaters lockerte sich. Er wollte wohl keinen Streit zwischen den Frauen des Hauses. Etwas knackte laut. Nate lag auf dem dunkelblauen Sofa und warf sich eine Hand Walnüsse in den offenen Mund. Er schob eine weitere verschlossene Nuss in den aufgerissenen Mund eines Mannes in roter Uniform und mit schwarzem Schnauzbart. Verärgert stürzte ich zu ihm und riss ihm den Nussknacker aus der Hand.
„Ist das meiner?“, fragte ich wütend.
„Du hast doch eine ganze Kiste mit den Dingern. Und alle sehen gleich aus. Ich dachte, ich könnte sie auch mal gebrauchen, statt sie nur ordentlich in Reih´ und Glied aufgestellt auf deinem Fenstersims zu sehen.“, sagte er trotzig und schmiss die Nuss zurück in die Schale.
„Lass die Finger von meinen Sachen, Nathan!“, fauchte ich, während ich dem Nussknacker sanft über das weiße Haar strich.
„Kein Streit, Kinder!“, trällerte meine Mutter.
Ich schnaubte unzufrieden. Vorsichtig stellte ich den Mann auf den Tisch. Er sah unverletzt aus.
„Was sagst du zu deiner Überraschung, Samantha?“, wechselte mein Vater das Thema.
„Wovon redest du?“, hakte ich geistesabwesend nach.
Alec räusperte sich leise. Ich erschrak leicht. Ich hatte ihn für einen Moment vergessen.
„Toll, Dad. Ich war sehr... überrascht.“, sagte ich eilig.
Widerwillig legte ich meine Hand auf Alecs Knie. Er legte seine darüber. Die Hitze seiner Haut übertrug sich auf meine. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich krampfte meine Hand zusammen und krallte meine Nägel in Alecs Knie. Er ließ sich nichts anmerken.
„Alexander hat uns erzählt, ihr wolltet dieses Weihnachten getrennt feiern.“, bemerkte mein Vater, während er seine leere Tasse auf dem Tisch abstellte. „Ein Ehepaar sollte Weihnachten gemeinsam verbringen.“, maßregelte er uns mit strengem Blick.
„Euer Vater und ich sind inzwischen seit beinah dreißig Jahren verheiratet und wir haben jedes Weihnachten zusammen gefeiert.“, fügte meine Mutter hinzu.
„Aber wir sind nicht wie ihr.“, protestierte ich ruhig. Zumindest versuchte ich, meine Stimmenlage ruhig zu halten.
„Das sagt auch keiner, Sammy. Aber ihr seit noch nicht einmal zehn Jahre verheiratet und feiert ein so wichtiges Fest schon getrennt. So sollte es nicht sein.“, wies meine Mutter mich sanft zurecht.
„Lasst es sie doch machen, wie sie es wollen. Sie sind schließlich erwachsen.“, warf Nate ein.
„Meiner Meinung nach ist man erst nach seinem 30. Geburtstag erwachsen.“, widersprach mein Vater.
Ich leerte meine Tasse mit einem Zug. Ich spürte meine rechte Hand nicht mehr. Alec hielt sie so fest, dass sie ganz taub geworden war. Verwundert warf ich ihm einen prüfenden Blick zu. Seine Gesichtszüge wirkten gelassen. Er betrachtete den Nussknacker auf dem Tisch. Doch seine Körperspannung sagte etwas anderes.
„Ich bin ziemlich müde von der Anreise. Ist es in Ordnung, wenn wir morgen weiterfeiern?“, fragte ich meine Familie, ohne den Blick von Alec zu wenden.
Er sah zu mir. Er sah erleichtert aus.
„Sicher, Kind. Habt eine erholsame Nacht.“, erlöste meine Mutter uns.
Zeitgleich erhoben Alec, Nate und ich uns. Wir huschten so schnell wie möglich, ohne unsere Eltern zu verärgern, aus dem Wohnzimmer. Wilson folgte uns unauffällig.
„Das war ja wieder lustig...“, murmelte Nate uns zu, als wir das benutzte Geschirr in den Geschirrspüler räumten.
„Und es hat noch nicht einmal richtig angefangen.“, erinnerte ich ihn müde.
Alec blieb ungewohnt still. Nate hob fragend die Augenbrauen und seine kastanienbraunen Pupillen wiesen in Richtung Alec. Ich hob leicht die Schultern. Wir zuckten zusammen, als Alec plötzlich tief Luft holte.
„Ich gehe kurz duschen.“, verkündete er feierlich und verließ schnellen Schrittes die Küche.
„Wenn ich nicht Teil dieses Theaters wäre, würde ich diese absurde Situation amüsant finden.“, sagte ich mit einem traurigen Lächeln.
„Er ist gekommen.“, antwortete Nate.
Verwirrt legte ich den Kopf schief.
„Was soll das heißen?“
„Er müsste die Feiertage nicht mit dir und deiner Familie verbringen.“, erklärte Nate.
„Ich zwinge ihn nicht dazu!“, verteidigte ich mich.
„Das meine ich auch nicht.“, beschwichtigte Nate mich. „Aber er muss sich doch etwas dabei gedacht haben. Er muss doch etwas mit seinem Besuch bezwecken.“
„Ja, dass mein Stresslevel permanent oben ist und ich an nur einem Abend um zehn Jahre gealtert bin.“, bejahte ich.
Nate verdrehte genervt die Augen.

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Türchen 13

Willkommen zurück und viel Spaß mit dem 13. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s. Zurück zu Sam und Alec.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Jeder meiner Schritte kam mir unnatürlich laut und störend vor. Meine Mutter hatte eine ihrer Kassetten in dem Chaos im Keller gefunden, sodass bekannte Weihnachtslieder durch das Haus hallten. Mein Vater kam aus der Küche. Er hatte sich wohl Punsch-Nachschub geholt. Als er mich bemerkte, grinste er mich breit an.
„Wir warten alle schon ganz ungeduldig auf dich. Im Wohnzimmer wartet eine Überraschung auf dich.“, teilte er mir mit, während er mich vorsichtig umarmte, um nichts von dem Punsch zu verschütten.
„Da bin ich mir sicher.“, murmelte ich kaum hörbar.
Mein Vater hatte es nicht gehört.
„Kommst du direkt mit oder willst du dir erst noch eine Tasse des wahnsinnig köstlichem und legendärem Punsches holen?“, rief er laut, damit die anderen im Wohnzimmer es auch hören konnten.
Sie antworteten mit zustimmendem Gejubel.
„Wie könnte ich zu so einem Angebot nur nein sagen?“, lachte ich.
Mein Vater klopfte mir wohlgesinnt auf die Schulter und setzte seinen Weg ins Wohnzimmer fort. Wilson folgte ihm.
„Hey, wir wollten doch zusammen in den Kampf treten!“, zischte ich, damit niemand außer dem Hund mich hörte.
Wilson ließ sich von meiner Panik nicht beeindrucken und ließ mich allein im Flur zurück. Toll.
Ich trat an den ausladenden Topf auf dem Herd heran. Als ich den Deckel anhob, traf mich der heiße Dampf und benetzte mein Gesicht. Der Punsch roch genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte: Apfel, Zimt und eine gute Portion Rum. Ungeschickt schenkte ich mir eine Tasse ein. Ich fluchte leise, als mir eine halbe Kelle danebenging.
„Das musst du noch üben, Sam.“, sagte ich zu mir selbst.
„Ich finde, du stellst dich ganz gut an. Du hättest meinen Versuch sehen sollen.“, sagte jemand hinter mir.
Erschrocken ließ ich die Kelle fallen, die laut klappernd zurück in den Topf fiel und mich mit Punsch bespritzte.
„Autsch!“, stieß ich aus und versuchte, die heißen Tropfen so schnell wie möglich aus meinem Gesicht zu wischen.
Alec griff mir an die Schulter, um mich zu sich zu drehen und wischte mir beherzt mit beiden Händen über das feuchte Gesicht. Ich schlug seine Hände fort und entfernte mich ein paar Schritte von ihm. Er ließ die Arme enttäuscht fallen.
„Sam...“, begann er.
„Nein, Alec. Lass gut sein.“, sagte ich verärgert, während ich die Flecken auf meinem Pullover begutachtete.
„Ich wollte dir erzählen, dass deine Eltern mich zu Weihnachten eingeladen haben. Also eigentlich uns beide und sie wollten von mir nur wissen, wo wir dieses Jahr feiern wollen.“, versuchte er sich zu rechtfertigen.
„Na dann danke für die Warnung.“, antwortete ich.
„Um ehrlich zu sein -“, fuhr er schnell fort, als ich mich wegdrehen wollte. „- war ich überrascht, dass sie überhaupt fragten. Dass sie überhaupt mit mir redeten.“
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihnen etwas zu sagen.“, gab ich zu.
Sein Gesicht hellte sich ein wenig auf. Er schob die Ärmel seines Pullovers hoch. Die Muskeln an seinem Unterarm spannten sich an, als er sich an der Lehne eines Stuhls abstützte. Ich rieb mir über die Stirn, um die aufkommenden Gedanken loszuwerden.
„Deine Haare sind kürzer.“, bemerkte er unerwartet.
„Äh, ja. Ich wollte etwas neues.“, sagte ich, völlig aus der Bahn geworfen. „Und heißt es nicht, man bräuchte nach dem Ende einer Beziehung eine neue Frisur?“, fragte ich und spielte mir den Spitzen meiner schulterlangen, haselnussbraunen Haare.
Sein Mund verzog sich leicht bei den Worten, aber in seinen meergrünen Augen blitzte etwas auf. Es sah kurz so aus, als wolle er etwas sagen, dann besann er sich aber eines besseren und fuhr sich seufzend durch die schwarzen Haare.
„Wollt ihr mich den ganzen Abend mit Mom und Dad alleine lassen?“, fragte Nate, der sich eben durch die Tür geschoben hatte.
Alec und ich wechselten einen schnellen Blick, der besagte, dass dieses Thema uns nachher noch einmal beschäftigen würde. Er reichte mir meine Tasse Punsch und ich folgte meinem Bruder in Richtung Lichter und Weihnachtsmusik.

Angelika Schwarzhuber - "Der Weihnachtswald, Ein Wintermärchen"

Es gibt ein Menge Weihnachtslektüre und die Auswahl, welches ich lesen möchte, fiel mir nicht leicht. Daher orientierte ich mich hauptsächlich an den Covern. Dieses sprach mich an und so fand es den Weg in mein Bücherregal. Nun wird es Zeit, zu lesen.




Buch:

Angelika Schwarzhuber
Der Weihnachtswald; Ein Wintermärchen
Verlagsgruppe Random House; 2016
Preis: 9,99 Euro
Taschenbuch; 399 Seiten
Genre: Bonbonbuch






Inhalt:

Eva besucht auch diese Jahr wieder ihre Großmutter Anna zu Weihnachten.
Auch dieses Mal hat die alte Dame wieder ein Waisenkind als Gast in ihrem Haus, obwohl sie weiß, dass Eva nichts für Kinder übrig hat. Aber Eva muss sich nicht nur mit diesem Kind auseinandersetzen, sondern auch mit ihrer Jugendliebe Phillip auf den sie unerwartet trifft.
Als dann auch noch ein Bankangestellter auftaucht, um die restlichen Kreditschulden ihrer Oma bis Neujahr einzufordern, droht das Weihnachtfest für alle zu einer einzigen Katastrophe zu werden.


Meine Meinung:

Die Protagonistin Eva lag mir nicht wirklich. Sie erinnerte mich an den Grinch.
Und obwohl sie im Verlaufe des Buches eine ordentliche Entwicklung durchmachte, konnte ich nicht recht warm werden mit ihr. Es lag wohl hauptsächlich daran, dass sie als berechnende Anwältin dargestellt wurde, die nichts für Kinder übrig hatte. Außerdem ging ihr Weihnachten auf die Nerven.

Ein Kind spielte in diesem Buch jedoch eine zentrale Rolle. Die kleine Antonie, Waisenkind, welches vor Jahren ihre Eltern bei einem Unfall verlor. Somit hatten Eva und Antonie etwas gemeinsam, aber Eva lehnte sie kategorisch ab. Sie wollte nicht einmal mit dem kleinen Mädchen reden. Eva ging sogar soweit, ihrer Oma Anna damit zu drohen, das Haus zu verlassen, wenn das Kind nicht verschwand.
Eva stand sowieso unter Spannung, weil sie bei ihrer Oma auch auf den Landschaftsgärtner und ehemaligen Freund Phillip traf. Er verbrachte das Weihnachtsfest ebenfalls bei seiner Mutter, die die Haushälterin von Anna war.
Es kam zu Reibereien zwischen allen und Antonie war derart erschrocken, dass sie die Flucht ergriff. Als Phillip und Eva sich auf die Suche nach ihr machten, kam ein Sturm auf und jetzt wurde die Geschichte zu einem Märchen. Die drei wurden durch den Sturm in die Vergangenheit geschleudert und befanden sich statt im Jahre 2019 nun auf einmal im Jahre 1931.

Eva traf somit auf ihre Urgroßeltern und ihre Oma im Kindesalter. Während Phillip und Eva versuchten herauszufinden, warum dies geschah und wie sie wieder in ihre Zeit zurückkehren konnten, passierten einige Dinge in dem alten Herrenhaus.

Eva, Phillip und auch Antonie arbeiteten all ihre Probleme auf und jeder von ihnen machte eine Entwicklung durch, die ans Herz ging.

Fazit:

Ein angenehm, stilles Buch, welches sehr gut in die Weihnachtszeit passt.
So richtig mitreißen konnte es mich zwar nicht, aber es war auch keine Zeitverschwendung.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

***


Weitere Informationen auf meiner Facebook-Seite.

Dienstag, 12. Dezember 2017

Türchen 12

Willkommen zum 12. Türchen des „Bücherblog-Freyheit-Adventskalender“s. Heute geht die Geschichte rund um Samantha und Alexander weiter.

                                                                                   Gastbeitrag von Frani

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _


Die Wolke warmer, duftender Luft traf mich hart im Gesicht und umhüllte meine von der Kälte steife Gestalt. Ungeduldig zog meine Mutter mich in den bunt leuchtenden Flur. Die hellen, flackernden Lichter blendeten mich, weswegen ich meine Hände vor das Gesicht schlug.
„Da bist du ja endlich. Wir haben dich schon vor einer Stunde erwartet. Dein Vater wollte schon einen Suchtrupp losschicken.“
Während meine Mutter unaufhörlich auf mich einredete, mich nach meinem Befinden und den Gründen meiner verspäteten Ankunft fragte, zog ich langsam die kratzigen Handschuhe von jedem einzelnem Finger. Ich nickte unbestimmt. Mein Blick ging immer wieder zum Türbogen zu meiner Rechten, der in das Wohnzimmer führte.
„Ich gehe mir kurz etwas trockenes anziehen, Mom.“, sagte ich erschöpft, schob mich an meiner Mutter vorbei und eilte die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
Zielstrebig peilte ich mein altes Zimmer an. Die Tür lehnte halb offen an. Sie knarrte leise, als ich sie aufschob, als würde sie mich willkommen heißen. Ich keuchte überrascht auf, als jemand auf mich zugestürmt kam.
„Wie geht’s dir, alter Junge?“, flüsterte ich in das dichte, weiche, helle Fell des Labradors.
Wilson drehte sich vor mir im Kreis, um von allen Seiten Streicheleinheiten zu bekommen. Als er genug hatte, trottete er zurück zu der Hundedecke, die vor meinem Bett lag. Er legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Sein Blick folgte mir, als ich seufzend meinen Rucksack auf mein gemachtes Bett warf.
„Sam?“, fragte eine Männerstimme hinter mir, gefolgt von einem vorsichtigen Klopfen.
Mir lief ein Schauer über den Rücken, aber als ich mich umdrehte, stand nur mein Bruder vor mir. Mit offenen Armen kam er auf mich zu. Ich ließ mich dankbar hineinfallen.
„Gut dich wiederzusehen, kleiner Bruder.“, begrüßte ich ihn.
„Du siehst zerzaust aus.“, bemerkte er, als er sich von mir löste und mich musterte.
Lustlos zupfte ich an den verknoteten Haarsträhnen.
„Kein Wunder! Ich habe mich ja auch nur mit dem Schneesturm draußen angelegt.“, lächelte ich milde.
„So siehst du auch aus.“, lachte Nate, während er sich auf die Bettkante setzte und sich herunterbeugte, um Wilson hinter dem Ohr zu kraueln.
Sein Blick wurde plötzlich ernst. Ich zog eine trockene Jeans und ein neues Paar Socken aus meinem Rucksack. Nate öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ich kam ihm zuvor.
„Ich weiß, dass er hier ist. Ich habe ihn durch das Fenster gesehen.“, berichtete ich ihm.
Er nickte unbestimmt.
„Hat Mom ihn eingeladen?“, fragte ich.
Nate sah mich ernst an. Ich seufzte laut.
„Ja, ich weiß. Hätte ich ihnen gesagt, wie es zwischen Alec und mir läuft – oder besser gesagt, was nicht mehr läuft – dann wäre ich jetzt nicht in dieser Bredouille.“, lenkte ich ein.
Nate erhob sich lächelnd.
„Da gibt es nichts hinzuzufügen.“
Er ließ mich alleine, damit ich mich umziehen konnte. Nachdem ich die trockene Kleidung angezogen hatte und meine Haare nach einem missglücktem Rettungsversuch einfach hochgesteckt hatte, wappnete ich mich auf das, was ich nicht weiter aufschieben konnte.
„Hältst du mir den Rücken frei, Kumpel?“, fragte ich an Wilson gewandt.
Er streckte sich und sah mich erwartungsvoll an.
„Das nehme ich als eine Zustimmung.“
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer.