Donnerstag, 30. Juli 2020

J.S. Wonda - Dark Prince; Band 1


Seitdem ich Hunting Angel von J.S. Wonda gelesen habe, bin ich ein großer Fan ihres Schreibstils. Es handelt sich bei ihren Büchern meist um eine Dark Romance. Sei als gewarnt, denn das ist nicht jedermanns Fall! Dieses Mal habe ich mir eine Reihe bestehend aus sechs Bänden herausgesucht und ich bin sehr gespannt. 




Buch:

J.S. Wonda

Dark Prince – Gefährliches Spiel; Band 1

Nova MD; 07.2018

Taschenbuch; 376 Seiten

Preis: Taschenbuch 11,99 Euro / E-Book bei KU kostenlos ansonsten 0,99 Euro

Genre: Dark Romance / Erotik





Meine Meinung:

J.S Wonda zeichnet sich beim Schreiben mit Dramatik, Spannung und einer gehörigen Portion Erotik aus. Und spannend geht es auch direkt los. 


Florence steht vor der Tür ihres Ex-Freundes und will ein Päckchen Kokain loswerden. Doch statt auf Evan, trifft sie auf den Dark Prince/ Alec. Obwohl die Situation mehr als gefährlich für Florence ist, so spüre ich auch sofort die heiße aufgeladene Atmosphäre zwischen den beiden. Und das ist der Auftakt zu einer sehr verwirrenden Story.



Ich tue mich ein bisschen schwer, herauszufinden, um was es genau geht. Vielleicht liegt es daran, das Wonda das Augenmerk doch erst einmal darauf legt, dass ich die Personen und die Randbedingungen kennenlerne. Doch auch das bringt bei mir nicht wirklich die Erleuchtung. Der Dark Prince ist meiner Meinung gar nicht so Dark. Sein Diener Davis dagegen möchte ich nicht im Dunkel oder gar im Hellem begegnen. Er übernimmt die Killertätigkeiten für den Prince.


Was genau hinter dem Geflecht des Dark Princen steckt, ist mir auch noch ein Rätsel. Was ich aber weiß, ist das Florence mit Anlauf und Kopfsprung direkt hineingeraten ist. Sie ist schockier, verängstigt und genauso fasziniert über die beiden Herren und das verspricht noch sehr viel spannender zu werden. J.S Wonda macht kleine Andeutungen, dass Florence eine viel größere Rolle spielt als ich bisher erahne. 


Auch Florence Bruder spielt anscheinend eine tragende Rolle. Welche, werde ich wohl erst in den Folgebändern herausfinden.


Fazit:

Ein hochexplosive Thriller-Dark Romance mit ganz vielen Geheimnissen, Toten, Gewalt und Erotik, die sicher nicht jedermanns Fall ist.

4/5****.

Dienstag, 28. Juli 2020

Elisabeth Horn - Ziemlich schwerwiegend


Aufgrund einer Empfehlung auf Instagram und dem schönen Cover, lasse ich mich dazu hinreißen, diesen Roman zu lesen. Mal sehen, ob ich di Meinung der anderen Leser teilen kann.





Buch:

Elisabeth Horn

Ziemlich schwerwiegen – Band 1

Montlake Romance; 10.05.2016

Taschenbuch; 408 Seiten

Preis: 9,81 Euro / KU kostenlos

Genre: Liebesroman





Meine Meinung:

Ein sehr buntes und somit einladendes Cover. Genau das richtige für angenehme Sommerabende. 


Ich fange an zu lesen und mit jeder Seite mehr, werde ich aggressiver.


Hier trifft die Autorin einen sehr gereizten Nerv bei mir. Das liegt wohl daran, dass ich genau solch einen Fall in meinem Bekanntenkreis hatte. Diese ewig rumjammernden Frauen, die der Meinung sind, sie seien zu dick. Meine Güte Mädchen, dann tu etwas dagegen! Und hier ist es nicht der erzwungene Sport, der hilft, sondern eine genaue Betrachtung ihrer Ehe und ihres Heims. Naja, da muss wohl erst ein Konditor kommen, der sie fürsorglich mit Torte füttert, mit ihr shoppen geht und sie standesgemäß ausführt. Ab und an mal ein bisschen gemeinsames Walken und schwupp die wupp, purzeln die Pfunde. Wach auf Cinderella!


Ihre Freundin Möhrchen ist das Gegenteil. Sie ist laut Beschreibung wohl sehr dürr. Ja liebe Leser, auch dünne Menschen haben ihre Probleme. Obwohl sie ja so dünn ist, findet sie keinen Mann, oh graus. Mir kommen ja fast die Tränen, wo wir Frauen ja ohne den Helden in unserem Leben nicht lebensfähig sind. Irgendwann steht einer vor ihr, der sie anhimmelt und sie schnallt es nicht einmal. Warum nicht? Ganz offensichtlich ist er nicht der Adonis, den sie sich in ihrem Bett wünscht. Mal ganz abgesehen davon, dass der letzte Hero sie so richtig über den Leisten gezogen hat.


Du siehst an meiner Rezension, dass ich das Buch am liebsten an die Wand werfen möchte. Ich schlage mich aber weiterhin tapfer durch die Seiten und wie soll es anders sein, alle bekommen ihr Happy End. 


Da ich sehr befangen bin, was den Inhalt der Story angeht, sehe ich von einer Sternevergabe ab. Aber hey, vielleicht habe ich dir das Buch jetzt erst recht schmackhaft gemacht. Also lies ruhig rein. Für manch jemanden ist es mit Sicherheit eine angenehme Sommerlektüre für zwischendurch.

Sonntag, 26. Juli 2020

Gedenkstätte KZ Sachsenhausen


Nachdem ich mir weitere Dokumentationen zum Holocaust angeschaut habe, wurde mir der Film Der Pianist sehr empfohlen.

Hier bekomme ich wunderbare Eindrücke davon, wie die Juden in einem Getto leben und welchen Gefahren sie ausgesetzt sind. Unbedingt empfehlenswert!



Mein nächster Besuch führt mich in das KZ Sachsenhausen. Es liegt wenige Minuten von meinem Wohnort entfernt und steht schon lange auf meiner To Do Liste.








Ich parke mein Auto, gehe durch große Betonwände in denen Lücken sind und steuere das Informationszentrum an. Hier besorge ich mir einen Lageplan und mache mich auf den Weg. Noch ist meine Stimmung gelöst. Ich bin gespannt, weil ich KZs bisher nur aus dem Fernsehen kenne.



Mein Weg führt mich an der Außenmauer lang und zur rechten Hand befindet sich das ehemalige SS Truppenlager. Heute hat dort die Brandenburger Polizeischule ihren Sitz.












Ich komme durch den Eingang und zur linken Seite befindet sich das Kommandantenhaus. Leider ist es geschlossen. Zur rechten Seite das neue Museum und geradezu der Turm 10. Unter diesem muss ich durch und gehe den gleichen Weg, den damals die Gefangenen genommen habe. Bis hierhin geht es mir gut. Um mich herum andere Besucher, alle in einer gelösten Stimmung, es wird sogar gelacht. Meine Spannung, was ich zu sehen bekomme nimmt zu und so schreite ich durch das Eisengatter.


Ich stehe direkt vor dem Appellplatz und mein erster Gedanke ist mein Gott, ist das groß! 
Mit dieser Erkenntnis legt sich eine Schwere auf mich, die sich, während meines Besuch auch nicht wieder verflüchtigt, sondern eher noch vertieft. Das Nächste was mir auffällt, ist die unglaubliche Ruhe. Keine Geräusche erreichen mich. Hier und da mal ein Vogel, der zwitschert, aber ansonsten ist es totenstill.


Ich entscheide mich links langzugehen und komme an Gedenktafeln vorbei, die ich mir alle durchlese. Ein paar Schritte weiter stehen kleine rechteckige Würfel auf denen kleine Steine liegen. Bei näherer Betrachtung stelle ich fest, dass ich vor 6 Massengräbern stehe. In jedem dieser sind 50 Menschen begraben. Es ist so grausam.


Erschüttert gehe ich weiter und eines der wenigen Gebäude, welches noch steht, erstreckt sich vor mir. Es ist die Pathologie. Ich erhasche einen Blick durch die Fenster, will meinen Weg fortführen und sehe die Treppe nach unten in den Leichenkeller. 


Rechts von mir sind zwei Baracken, die noch stehen. In ihnen befinden sich die Krankenstationen. Sie sind so wahnsinnig lang… Alle anderen Gebäude, die nicht mehr stehen, werden durch ein Feld, belegt mit schwarzen Steinen gekennzeichnet. Dicht an dicht standen diese Baracken für Tausende Gefangene. Es ist entsetzlich.








Mein Weg führt mich weiter am Krematorium vorbei. Der Gestank muss hier auf dem Gelände grausam gewesen sein. Ich verharre kurz und bei einem schweifenden Blick fallen mir das erste Mal die riesigen, wenn auch wenigen Bäume auf. Waren die schon immer da? Und wieder stelle ich fest, dass es so unglaublich still ist. War das schon immer so? Was für ein Geräuschpegel war hier seinerzeit?


Ich führe ich meinen Weg weiter fort, an Lesetafeln vorbei in Richtung Erschießgraben. Auch hier gibt es ein riesiges, großes, schwarzes Feld für ein ehemaliges Gebäude. Zu diesem Zeitpunkt bin ich derart erschüttert, dass mich mein Weg wieder Richtung Ausgang führt. Es sind nur 10 % des eigentlichen KZs welches ich zu sehen bekomme, aber ich bin völlig überfordert. Einen kurzen, informativen Rundgang noch durch Turm 10 und dann verlasse ich das Gelände. Es wird mir einfach zu viel.


Ich werde sicher zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal hingehen und mir den Rest anschauen, doch für das erste Mal muss das reichen. Als ich wieder im Auto sitze, fällt mir auf, dass ich so gut wie keine Fotos gemacht habe. Nach den ersten zwei hatte ich den Eindruck, dass ich dir niemals auf Bildern den Schrecken wiedergeben kann.

Ich hoffe mein Beitrag gefällt dir und du bekommst einen kleinen Eindruck davon, was dich erwartet, solltest du ebenfalls den Wunsch haben dir das KZ anzusehen.

Donnerstag, 23. Juli 2020

Gedenkstätte Deutscher Widerstand


Viele, die meine Seite des Öfteren besuchen, wissen das ich großes Interesse am Holocaust, dem Naziregime und seinen Folgen habe. Immer wieder lese ich Romane oder Biografien zu diesem Thema. Einige der Bücher werde ich als Link am Ende des Beitrages einfügen.


Meinen derzeitigen Urlaub nutze ich unter anderem dazu, einige Museen zu besuchen, um mein Wissen zu vertiefen und auch andere Eindrücke auf mich wirken zu lassen.


Mein erster Besuch führt mich zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand.


















Hier erfahre ich, dass es nicht nur Täter gab, sondern auch Gegner aus vielen verschiedenen Schichten. Ich vertiefe mein Wissen über das Stauffenberg Attentat und seine Folgen. 


Ich bin überrascht, dass es sogar viele Jugendliche Widerstandskämpfer gab. Viele dieser Menschen fanden in Gefängnissen oder im KZ ihren Tod, darunter auch Kinder von gerade mal 16 Jahren.















Ich bin beeindruckt und gleichzeitig erschrocken, wie viele KZs und auch Nebenlager es gab. Das Ausmaß ist unvorstellbar.




Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen und auf der zweiten Ebene werden jene Menschen geehrt, die Flüchtlingen Unterschlupf gewährt haben. Unter ihnen, wohl vielen Menschen aus dem Fernsehen bekannt auch Oskar Schindler.

Es werden aber nicht nur die Retter gezeigt, sondern auch eine Auswahl an geretteten Flüchtlingen. Sehr erschütternde Berichte und Bildmaterial.










Das ganze Museum versprüht eine bedrückende Stimmung. Die Räume sind in gedeckten Farben gehalten und einige Räume sind sogar noch im Orginalzustand. 

Der Bendlerblock dient heute nicht nur als Museum, sondern beherbergt auch eine Außenstelle des Verteidigungsministerium. Ich finde es sehr passend, dass jene Gebäude heute für die „Guten“ genutzt wird.

Wer also wie ich Interesse an diesem Thema hat, sollte dem Museum unbedingt einen Besuch abstatten. Ich rate davon ab Kinder mitzunehmen, da sie sich sehr schnell langweilen würden. Auch Jugendlichen, die kein wirkliches Interesse an dieser Thematik haben sollten, lieber fern bleiben, da man dort hauptsächlich und sehr viel lesen muss. Es gibt zwar auch Computer, in denen wohl Filme oder Dokumentationen laufen, die sind aber Aufgrund von Corona alle ausgeschaltet sind.


Hier zu den Büchern, die ich bereits zu dieser Thematik gelesen und rezensiert habe:

Carola S. Rudnick: Schwachsinn wurde hier nicht festgestellt
Florian Huber: Kind, versprich mir, dass du dich erschießt
Sabine Bode: Die vergessene Generation
Hardy Krüger: Was das Leben sich erlaubt
Johanna Ruf: Eine Backpfeife für den kleinen Göbbels
Steve Sem-Sandberg: Die Erwählten
Reich -Ranicki und andere: Meine Schulzeit im dritten Reich
Michael Degen: Nicht alle waren Mörder
Kleindienst & Hantke: Kriegskinder erzählen
Hetty E. Verolme: Wir Kinder von Bergen- Belsen

Es werden sicher noch viele folgen.




Bücherverbrennung 10. Mai 1933. Eine Schande!






















Buchverbrennung 10. Mai 1933. Eine Schande!

Montag, 20. Juli 2020

Hetty E. Verolme - Wir Kinder von Bergen-Belsen


Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich in meiner Schulzeit mit vielen anderen Dingen beschäftigt war, aber sicher nicht mit der deutschen Geschichte, insbesondere dem Holocaust. Dies hole ich nun die letzten Jahre nach. Neben zahlreichen Dokumentationen, Filmen, Museumsbesuchen helfen natürlich auch Bücher dabei, mein mittlerweile gut ausgebautes Wissen zu vertiefen. Heute stelle ich dir eines dieser Bücher vor.





Buch:

Hetty E. Verolme

Wir Kinder von Bergen-Belsen

Julius Beltz GmbH & Co KG; 02.01.2019

Taschenbuch; 384 Seiten

Preis: Taschenbuch 9,95 Euro / KU kostenlos

Genre: Biografie / Jugendlektüre 





Meine Meinung:


Hettys Erzählstil gefällt mir leider gar nicht. Nun könnte man meinen, dass es daran liegt, dass sie erst 11 Jahre alt ist, als alles für sie beginnt. Doch Hetty schreibt das Buch erst sehr viel später. Für meine Bergriffe gleicht es eher leichter Jugendlektüre und die Dramatik der Geschehnisse werden bei weitem nicht widergespiegelt.


Während sie im niederländischem Getto gefangen ist, erzählt sie von Familienabenden, den Treffen mit den Großeltern. Natürlich auch von Razzien und Abtransporten, aber leider fehlen hier viele erwähnenswerte Details. Im Vergleich dazu, habe ich erst kürzlich den Pianist von Polanski gesehen und da spiegeln sich ganz andere Bilder wieder.


Auch das Zwischenlager Westerbork wird meiner Meinung nach romantisiert. Das könnte dran liegen, dass Hettys Familie immer noch vereint ist. In Bergen-Belsen wendet sich das Blatt etwas. Ihr Vater wird abtransportiert und später auch ihre Mutter. Nun ist Hetty für ihre beiden jüngeren Brüder verantwortlich. Zu diesem Zeitpunkt ist sie 13 Jahre alt. Schnell gesellen sich andere Kinder dazu und Hetty stellt sich selbst als Bezugsperson für all diese Kinder da. Sie nimmt einen Hero Status ein, den sie auch immer wieder erwähnt. Eine unangenehme Darstellung ihrer eigenen Person.


Die vielen Leichen im KZ erwähnt Hetty nur am Rande. Zentrales Thema sind der Hunger und wie sie an Lebensmittel für all diese Kinder kommt. Dabei hilft ihr Schwester Luba. Für diese hat sie schwärmende Worte übrig, die diese mit Sicherheit auch mehr als verdient hat.


Das erste Mal wirklich erschrocken bin ich, als ihr an der Barackentür ein Herz zum Essen angeboten wird. Bisher wurde in keines der von mir bereits gelesenen Bücher, Dokumentationen oder Filmen, Kannibalismus erwähnt. Leider hat sie das Thema auch nur am Rande erwähnt. So zieht sich das durch das gesamte Buch.


Viele wichtige und interessante Details sind sehr schlecht ausgearbeitet. Die Gewalt, Gefahr, das Leid in den verschiedensten Situationen sind somit nicht greifbar. 


Es gibt Bücher zu diesem Thema, die um einiges informativer sind. Dennoch möchte ich Hetty E. Verolme meine Hochachtung für ihren Mut und ihre Stärke aussprechen.