Dienstag, 19. Mai 2020

Benjamin Wiese - Ein Traum vom Selbst


Er hat mich auf Instagram angeschrieben, mit der Bitte sein Buch zu lesen. Okay, tue ich ihm den Gefallen 😉.




Buch:

Benjamin Wiese

Ein Traum vom Selbst

Selfpublisher; 2020

E-Book; 95 Seiten

Preis: KU kostenlos ansonsten 2,95 Euro

Genre: Kurzgeschichten




Meine Meinung:


Oh Mann, was habe ich mir hier nur wieder angetan?


Gelesen, sacken lassen, gebrütet. Noch mehr nachgedacht, Rat bei meiner Tochter eingeholt (Literaturwissenschaftlerin) und wieder gegrübelt. So vergehet Tag um Tag. Doch es hilft ja nichts, ich muss mir einfach eingestehen. Ich bin kein Reich-Ranicki oder eine Elke Heidenreich. Ich kann diesem jungen Autor mit meiner Rezension, einfach nicht gerecht werden .


Nun gut, dann versuche ich euch auf meine dilettantische Art zu sagen um was es in seinem Werk geht.


Benjamin Wiese hat sich Rom als Dreh- und Angelpunkt für seine Kurzgeschichten ausgesucht. Zehn Menschen, der verschiedensten Gesellschaftsschichten. Zehn Momentaufnahmen, die nur allzu realistisch dargestellt werden. Ohne Schnörkel, ohne Beschönigung oder Verschweigen.


Jeder dieser zehn Personen erzählt von sich und seinen Erlebnissen. Größtenteils haben sie nichts miteinander zu tun und doch sind ihre Geschichten mitunter verwoben. Durch alle Erzählungen zieht sich ein roter Faden: Geld und Alkohol. Manchmal in Verbindung mit Trauer oder Gewalt. Mal mit Hunger und Obdachlosigkeit, oder mit Luxus und Leichtfertigkeit. Hier werden alle Charakterzüge des Menschen aufgezeigt und das macht das Buch etwas beklemmend. Auf mich wirkt es sogar sehr düster.


Das Genre gefällt mir nicht, da ich mich gerne in Liebe und Romantik flüchte. Hier wird mir die nackte Wahrheit vor Augen geführt. Erst denke ich, dass Cover und Inhalt nicht recht zusammenpassen aber unter diesem Gesichtspunkt, ist es perfekt gewählt.


Sein Schreibstil ist intelligent, tiefsinnig und detailliert, ohne übertrieben zu wirken. Ich denke, dass dieses Werk durchaus als Schullektüre geeignet wäre. Hier steckt sehr viel Potential für Interpretationen und Analysen drin. 


Sicher findet hier auch jeder Leser/ jede Leserin eine Situation oder Person, mit der er/sie sich identifizieren kann.


Ich werde kein weiteres Werk von ihm lesen, da mir dieses schon zu sehr aufs Gemüt schlägt, bin aber davon überzeugt, dass es sich bei Herrn Wiese um einen Ausnahmetalent handelt, der hoffentlich noch sehr viele Anhänger finden wird. 


Für hervorragende Leistung vergebe ich überzeugte 5/5*****.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen