Heute wird
es ernst. Ich habe nach langer Zeit mal wieder ein Buch rund um den
Nationalsozialismus und seinen Folgen gelesen. Ein Thema, welches meiner
Meinung nach nicht in Vergessenheit geraten darf.
Buch:
Carola S.
Rudnick
„Schwachsinn wurde hier nicht festgestellt“
Zwangssterilisation
in Lüneburg
Husum Druck
– und Verlagsgesellschaft; 08.2017
Katalog; 144
Seiten
Preis: 9,95
Euro
Genre:
Sonstiges/ Katalog
Meine
Meinung:
Dieser
Katalog ist angelehnt an eine Sonderausstellung
Der Katalog
ist nicht leicht zu lesen, da er dokumentarisch gestaltet du somit fei von
jeglichen Emotionen ist.
Es beginnt
mit einem Vorwort zu Genetik, dem Forschungsprojekt und dem Zentralen Thema:
Der Zwangssterilisation in Lüneburg.
Dabei eröffnet
sich mir neue Kenntnisse, die ich für sehr interessant halte. In weiteren
Kapiteln wird auf die historische Entwicklung der
„Zwangssterilisationsgesetzes“ eingegangen. Ich bin schockiert, dass es bereit
1907 im Bundesstaat Indiana erlassen wurde. In Deutschland wurde dieses Gesetzt
aber erst 1933, mit der Machtübernahme der NSDAP erlassen. Erschreckend jedoch
ist, dass es bereits einen Entwurf 1923 gab. Man hielt ihn damals aber für
verfrüht und legte ihn erst einmal auf Eis.
Dieses
Gesetzt erlaubte es den Ärzten, nach einer Scheingerichtsverfahren, die
Menschen gegen ihren Willen zu sterilisieren. Dabei wurden fadenscheinige
Gründe, wie angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, manisch – depressives
Irrsein, angeborene Taub- und Blindheit, angeborene Fallsucht (Epilepsie),
erbliche Veitstanz (Huntingtonsche Chorea), körperliche Missbildung und
Alkoholismus zur Grundlage dieses Urteilsspruches.
In den
Jahren 1934 bis 1945 wurden insgesamt 400.000 Frauen und Männer sterilisiert.
Dabei starben rund 5000 Frauen an den Folgen des Eingriffs. Besonders
erschreckend ist auch, dass das jüngste Opfer, ein erst 14 Jahre altes Mädchen
und das älteste Opfer ein 63jähriger Mann war.
An diesem
Buch haben neben der Autorin, 78 Auszubildende und 10 Studierende teilgenommen.
Sie gehen dabei nicht nur auf die Opfer, sondern auch auf die Täter und unter
anderem auf ihren beruflichen Werdegang ein.
Dieses Buch
beinhaltet ebenfalls Fotos von verschiedenen Dokumenten, Briefen und auch
private Fotos der Opfer.
Fazit:
Eine sehr
gut recherchierte, informative Lektüre über ein Thema, welches aus Scham, eher
verschwiegen wird. Es ist sehr sachlich und frei von Emotionen geschrieben.
Mir fehlten
ein paar Interwies mit Überlebenden. Und auch wenn der berufliche Werdegang der
Täter für einige interessant erscheinen mag, so waren sie für mich nicht
relevant.
Da ich aber
mein Wissen um den Nationalsozialismus und seine Folgen erweitern konnte,
vergebe ich gerne 3/5Sternen***
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